Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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18Vorred.
Das ſeye aber weyt von vnns. dann ich hab nitt darumb denen dingen
nochgedacht
/ oder die ding beſchriben/ wölche über vnſerẽ verſtand ſeind/
ſonder
daß ich/ als gefürderet/ demm größeren gewalt vnnd krafft gehor-
ſam̃et
.
Vnnd ob wol etliches auch vorhin durch andere angezeiget/ iſt doch
diſes
nit ein kleines/ daß die ding von ſo vyl jrrthummen vnnd fäleren ge-
reiniget
worden.
daß auß ſo mancherley falſchen dingen/ durch ein recht vr-
theil
/ die waarheit erſůcht/ vnnd allwegen gewüſſe vrſach darzů gethon/
vnnd
durch die erfarnuß beſtetiget worden.
vnnd daß auch die ding mitt
wenig
worten angezeiget/ wölliche vorhin weytleüffig beſchriben wordenn.
Deßhalben habe ich etliche ding ſo gefahrlich geweſen/ dunckler geſtalt
müeſſen
anzeigen/ andere ding auff das kürtzeſt begreiffen/ damitt ſie nitt
verachtet
/ weil ſie ſonſt gemein warend/ vnd letſt der mehrtheil/ weil ſie
ſchwer
geweſen/ eigentlicher eroffnet.
Dann ich acht diſes gar ſchandtlich
wann
man alſo ſchreibet daß niemandts verſtande.
Es bedarff beiden
theilen
geleiche kunſt/ wann man gemeine ſachen will höherem verſtand
richten
/ oder die ſchwereſte ding (wie man ſpricht) für die augen ſtellen.
Dieweil aber alſo mancherley ſachen hie gehandlet werdẽ/ hab ich diſem
11Des büch Tit
tel
.
bůch kein beſſeren Tittel geben können/ dann diſen/ durch wöllichen alles
ſo
hie begriffen eroffnet/ vnnd der gantz innhalt mit einem oder wenig wor
ten
begriffen.
Darumb achtich es ſeye recht De varietate rerum/ oder ein
Polypragmatographia
/ daß iſt ein offenbarung beſchreibung von man-
chen
wunderbaren nateürlichen vnd künſtlichen ſachen genennet worden.
Diſen Tittel achtet ich genůgſam ſein etwas von deß bůchs nutzbarkeit an
zeigen/ wann man bey billichen Richteren handlete.
Weil aber etliche al
ſo
boßhafftig vnnd hartneckig/ daß ſie allein diſes annemmend/ ſo von A-
riſtotele
angezeiget/ vnnd alſo den großen ſchatz der Göttlichen weyßheit
vnderſthond
in ein kleines menſchlich geſchirr/ wölches doch nit gar gantz/
ein
ſchlieſſen/ hab ich müeſſen etwas mehr anzeigen.
dann wann ſie diſes
waarlich
alſo haltend/ ſeind es groß thoren/ wo aber nit/ ſoll man ſie für ver
bünſtig
vnd neidiſch leüt ſchetzen.
Darnoch werden mir etliche noch ſchant
licher
fürwerffen/ als wann ich nicht namhafftigs vnnd wunderbars/ vn-
der
ſo vyl experimenten vnnd erfindungen beſchriben/ dieweil ſie mancher
liederlichen
leüten lugenhafftigeren büecheren gewonet/ geleich als wann
niemandt
loben/ er habe dann weidlich vnnd vnuerſchambt gelogen.

Ich
will aber diſe nitt anderſt halten/ als wann ſie meine büecher nie gele-
ſen
.
dieweil nitt minder waarhaffte ſachen hie/ dann inn anderer fablen be
griffen
.
doch ſeind alle ding mit ſollicher kunſt bedecket/ daß es allein hoch
uerſtendige
köpff vnd weyſe leüt verſthen mögen.
Deßhalben habe ich/ gůtmüettiger frommer Fürſt/ diſe üwerem nam-
men
zůgeeignet/ nitt allein weil ihr alle zeytt gůten künſten günſtig/ ſon-
der
daß ihr auch diſe ding alle recht cenſieren vnnd vrtheilen mögend/ al-
ſo
daß ihr nitt allein diſer nateürlichen/ ſonder auch der Göttlichen ein ver
ſtand
habend/ wie dann ſolliches vyl wunderbare heimliche ſtuck der na-
tur
anzeigend/ wölliche eüch bekanndt ſeind.
Dieweil nun der ſpruch Platonis waarhafftig/ namlich daß die gemei-
nen
nütz glückſelig/ inn wöllichen die Philoſophy vnnd weyſe leüt herr-
ſchend
/ wirt eüch der nammen vor vylen anderen billich zůgeeignet.
Alſo

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