Einstein, Albert; Laub, Jakob. 'Über die elektromagnetischen Grundgleichungen für bewegte Körper'. Annalen der Physik, 26 (1908)
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      <body>
        <p class="noindent">
          <pb/>
        </p>
        <div class="center">
          <p class="noindent"/>
          <p class="noindent">
            <span class="cmr-12x-x-120">5. </span>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">Über die elektromagnetischen </span>
            <br/>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">Grundgleichungen</span>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">f</span>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">ür bewegte K</span>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">örper; </span>
            <br/>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">von A. Einstein und J. Laub.</span>
          </p>
        </div>
        <div class="center">
          <p class="noindent"/>
          <p class="noindent">----------</p>
        </div>
        <p class="indent"> In einer kürzlich veröffentlichten Abhandlung
          <sup>
            <span class="cmr-8">1)</span>
          </sup>
        hat Hr.
          <br/>
        Minkowski die Grundgleichungen für die elektromagnetischen
          <br/>
        Vorgänge in bewegten Körpern angegeben. In Anbetracht des
          <br/>
        Umstandes, daß diese Arbeit in mathematischer Beziehung an
          <br/>
        den Leser ziemlich große Anforderungen stellt, halten wir es
          <br/>
        nicht für überflüssig, jene wichtigen Gleichungen im folgenden
          <br/>
        auf elementarem Wege, der übrigens mit dem Minkowski-
          <br/>
        schen im wesentlichen übereinstimmt, </p>
        <div class="center">
          <p class="noindent"/>
          <p class="noindent">
            <span class="cmsy-10x-x-120">§ </span>
          1. Ableitung der Grundgleichungen für bewegte Körper.</p>
        </div>
        <p class="indent"> Der einzuschlagende Weg ist folgender: Wir führen zwei
          <br/>
          <span class="cmmi-12">K </span>
        und
          <span class="cmmi-12">K</span>
          <span class="cmsy-10x-x-120">' </span>
        ein, welche beide beschleuningungs-
          <br/>
        frei, jedoch relativ zueinander bewegt sind. Ist im Raume
          <br/>
        Materie vorhanden, die relativ zu
          <span class="cmmi-12">K</span>
          <span class="cmsy-10x-x-120">' </span>
        ruht, gelten in bezug
          <br/>
        auf
          <span class="cmmi-12">K</span>
          <span class="cmsy-10x-x-120">' </span>
        die Gesetze der Elektrodynamik ruhender Körper,
          <br/>
        welche durch die Maxwell-Hertzschen Gleichungen dar-
          <br/>
        gestellt sind. Transformieren wir diese Gleichungen auf das
          <br/>
        System
          <span class="cmmi-12">K</span>
        , so erhalten wir unmittelbar die elektrodynamischen
          <br/>
        Gleichungen bewegter Körper für den Fall, daß die Ge-
          <br/>
        schwindigkeit der Materie räumlich und zeitlich konstant ist.
          <br/>
        Die so erhaltenen Gleichungen gelten offenbar mindestens in
          <br/>
        erster Annäherung auch dann, wenn die Geschwindigkeits-
          <br/>
        verteilung der Materie eine beliebige ist. Diese Annahme
          <br/>
        rechtfertigt sich zum Teil auch dadurch, daß das auf diese
          <br/>
        Weise erhaltene Resultat streng gilt in dem Falle, daß eine
          <br/>
        Anzahl von mit verschiedenen Geschwindigkeiten gleichförmig
          <br/>
        bewegten Körpern vorhanden ist, welche voneinander durch
          <br/>
        Vakuumzwischenräume getrennt </p>
        <p class="noindent"/>
        <p class="indent"> 1) H. Minkowski, Göttinger Nachr, 1908. </p>
      </body>
    </html>