Einstein, Albert. 'Antwort auf eine Abhandlung M. v. Laues: "Ein Satz der Wahrscheinlichkeitsrechnung und seine Anwendung auf die Strahlungstheorie"'. Annalen der Physik, 47 (1915)

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            <span class="cmr-12">2. </span>
            <span class="cmbxti-10x-x-120">Antwort auf eine Abhandlung M. v. Laues </span>
            <br/>
            <span class="cmbxti-10x-x-120">,,Ein Satz</span>
            <span class="cmbxti-10x-x-120">der Wahrscheinlichlceitsrechnung und </span>
            <br/>
            <span class="cmbxti-10x-x-120">seine Anwendung</span>
            <span class="cmbxti-10x-x-120">auf die Strahlungstheorie“; </span>
            <br/>
            <span class="cmbxti-10x-x-120">von A. Einstein.</span>
          </p>
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          <p class="noindent"/>
          <p class="noindent">--------</p>
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        <p class="indent"> In der zitierten Arbeit bringt Laue die mathematische
          <br/>
        Grundlage der Statistik der Strahlung in eine Form, die an
          <br/>
        Prägnanz und Schönheit nichts zu wünschen übrigläßt. Was
          <br/>
        aber die Anwendung jener Grundlage auf die Strahlungs-
          <br/>
        theorie anbelangt, so scheint er mir einem bedenklichen Irr-
          <br/>
        tume zum Opfer gefallen zu sein, der dringend Berichtigung
          <br/>
        fordert. Wenn Laues Behauptung, daß die Koeffizienten
          <br/>
        der Fourierentwicklung der bei natürlicher Strahlung auf-
          <br/>
        tretenden örtlichen Schwingung nicht voneinander statistisch
          <br/>
        unabhängig zu sein brauchten, berechtigt wäre, böte sich
          <br/>
        wirklich ein höchst aussichtsreicher Weg zur Überwindung
          <br/>
        der Schwierigkeiten dar, welche in der theoretischen Un-
          <br/>
        verdaulichkeit aller Gesetze besteht, in denen das Planck-
          <br/>
        sche ,,
          <span class="cmmi-10">h</span>
        “ eine Rolle spielt. Dies war eben der Grund, der
          <br/>
        mich vor fünf Jahren veranlaßte, in einer mit L. Hopf zu-
          <br/>
        sammen publizierten Arbeit diese Frage näher zu </p>
        <p class="indent"> Das Resultat jener in ihrer Durchführung nicht ganz
          <br/>
        einwandfreien Arbeit, wird von Laue als richtige Konsequenz
          <br/>
        der zugrunde gelegten Voraussetzungen anerkannt. Aber
          <br/>
        Laue bestreitet die Zulässigkeit der Grundvoraussetzung,
          <br/>
        die sich so formulieren </p>
        <p class="indent"> Wenn ich dadurch eine vollkommen ungeordnete Strah-
          <br/>
        lung (statistisch unabhängige Fourierkoeffizienten) erhalte
          <br/>
        daß ich unendlich viele vollkommen gegebene, ganz mitein-
          <br/>
        ander übereinstimmende Strahlungen derart superponiere, daß
          <br/>
        bei dieser Superposition die Gesamtphasen dieser superponierten
          <br/>
        Strahlungen zufällig gewählt werden, so muß die natürliche
          <br/>
        Strahlung erst recht statistisch ungeordnet </p>
        <p class="indent"> Diese Grundvoraussetzung schien mir damals evident.
          <br/>
        Der Umstand aber, daß sie von einem so erfahrenen Fachmann,
          <br/>
        </p>
      </body>
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