Einstein, Albert. 'Elementare Betrachtungen ueber die thermische Molekularbewegung in festen Koerpern'. Annalen der Physik, 35 9 (1911)

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befinden, welche sich mit der Strahlung im statistischen (Tem-
peratur-
) Gleichgewichte befinden, und welche mit dem unseren
Oszillator
bildenden Ion Zusammenstöße erfabren können.
Durch
diese Zusammenstöße darf auf den Oszillator im Mittel
keine
Energie übertragen werden, da sonst der Oszillator das
thermodynamische
Gleichgewicht zwischen Gas und Strahlung
stören
würde. Es muß deshalb geschlossen werden, daß die
mittlere
Energie, welche die Gasmoleküle allein unserem Os-
zillator
erteilen würden, genau gleich groß ist wie die mittlere
Energie
, welche die Strahlung allein dem Oszillator erteilt,
also
gleichE. Da es ferner für die molekularen Zusammen-
stöße
prinzipiell ohne Belang ist, ob das betreffende Gebilde
eine
elektrische Ladung trägt oder nicht, so gilt die obige
Relation
für jedes annähernd monochromatisch schwingende
Gebilde
. Seine mittlere Energie ist verknüpft mit der mitt-
leren
Dichte u der Strahlung von der gleichen Frequenz bei der
betreffenden
Temperatur. Faßt man die Atome fester Körper
als
nahezu monochromatisch schwingende Gebilde auf, so er-
hält
man demnach aus der Strahlungsformel direkt die Formel
für
die spezifische Wärme, welche für ein Grammolekül den
Wert
N(dE/ dT) haben

Man sieht, daß diese Überlegung, deren Resultat mit den
Resultaten
der statistischen Mechanik bekanntlich nicht im
Einklang
steht, unabhängig ist von der Quantentheorie, über-
haupt
unabhängig von jeder speziellen Theorie der Strahlung.
Sie
stützt sich nur

  1. auf das empirisch bekannte Strahlungsgesetz,
  2. aufdie Plancksche Resonatorenbetrachtung, welche
    ihrerseits
    auf die Maxwellsche Elektromagnetik und
    Mechanik
    gegründet ist,
  3. auf dieAuffassung, daß die Atomschwingungen mit
    großer
    Annäherung sinusförmig sind.

Zu 2. ist ausdrücklich zu bemerken, daß die von Planck
benutzte
Schwingungsgleichung des Oszillators nicht ohne
Mechanik
streng abgeleitet werden kann. Die Elektromagnetik
bedient
sich nämlich bei der Lösung von Bewegungsaufgaben
der
Voraussetzung, daß die Summe der am Gerüst eines Elek-
trons
angreifenden elektrodynamischen und sonstigen Kräfte

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