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§ 9. Herleitung des zweiten Hauptsatzes.
Es liege nun ein isoliertes Gesamtsystem vor, dessen Teil-
systeme W, M 1, 2... heißen mögen. Das System W,
welches wir Wärmereservoir nennen wollen, besitze gegen das
System M (Maschine) eine unendlich große Energie. Ebenso
sei die Energie der miteinander in adiabatischer Wechsel-
wirkung stehenden 1, 2... gegen diejenige der
Maschine M unendlich groß. Wir nehmen an, daß die sämt-
lichen Teilsysteme M, W, 1, 2... sich im stationären Zu-
stand
Es durchlaufe nun die Maschine M einen beliebigen Kreis-
prozeß, wobei sie die Zustandsverteilungen der Systeme 1, 2...
durch adiabatische Beeinflussung unendlich langsam ändere,
d. h. Arbeit leiste, und von dem Systeme W die Wärme-
menge Q aufnehme. Am Ende des Prozesses wird dann die
gegenseitige adiabatische Beeinflussung der Systeme 1, 2...
eine andere sein als vor dem Prozesse. Wir sagen, die
Maschine M hat die Wärmemenge Q in Arbeit
Wir berechnen nun die Zunahme der Entropie der ein-
zelnen Teilsysteme, welche bei dem betrachteten Prozeß ein-
tritt. Die Zunahme der Entropie des Wärmereservoirs W be-
trägt nach den Resultaten des § 6 - Q/T, wenn T die absolute
Temperatur bedeutet. Die Entropie von M ist vor und nach
dem Prozeß dieselbe, da das System M einen Kreisprozeß
durchlaufen hat. Die Systeme 1, 2... ändern ihre Entropie
während des Prozesses überhaupt nicht, da diese Systeme nur
unendlich langsame adiabatische Beeinflussung erfahren. Die
Entropievermehrung S'- S des Gesamtsystems erhält also
den
Da nach dem Resultate des Vorigen Paragraphen diese Größe
S'-S stets 0 ist, so
Diese Gleichung spricht die Unmöglichkeit der Existenz eines
Perpetuum mobile zweiter Art
Bern, Januar
(Eingegangen 26. Januar 1903.)
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