Einstein, Albert. 'Ueber die von der molekularkinetischen Theorie der Waerme geforderte Bewegung von in ruhenden Fluessigkeiten suspendierten Teilchen'. Annalen der Physik, 17 (1905)

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mittel getrennt, so wirkt auf diese Wand der sogenannte os-
motische
Druck, welcher bei genügend großen Werten von V */z
der
Gleichung

p V * = R T z .

Sind hingegen statt der gelösten Substanz in dem Teil-
volumen
V * der Flüssigkeit kleine suspendierte Körper vor-
handen
, welche ebenfalls nicht durch die für das Lösungs-
mittel
durchlässige Wand hindurchtreten können, so hat man
nach
der klassischen Theorie der Thermodynamik -- wenigstens
bei
Vernachlässigung der uns hier nicht interessierenden Schwer-
kraft
-- nicht zu erwarten, daß auf die Wand eine Kraft
wirke
; denn die ,,freie Energiedes Systems scheint nach der
üblichen
Auffassung nicht von der Lage der Wand und der
suspendierten
Körper abzuhängen, sondern nur von den Ge-
samtmassen
und Qualitäten der suspendierten Substanz, der
Flüssigkeit
und der Wand, sowie von Druck und Temperatur.
Es
kämen allerdings für die Berechnung der freien Energie
noch
Energie und Entropie der Grenzflächen in Betracht
(Kapillarkräfte); hiervon können wir jedoch absehen, indem
bei
den ins Auge zu fassenden Lagenänderungen der Wand
und
der suspendierten Körper Änderungen der Größe und
Beschaffenheit
der Berührungsflächen nicht eintreten

Vom Standpunkte der molekularkinetischen Wärmetheorie
aus
kommt man aber zu einer anderen Auffassung. Nach
dieser
Theorie unterscheidet sich eingelöstes Molekül von einem
suspendierten
Körper lediglich durch die Größe, und man sieht
nicht
ein, warum einer Anzahl suspendierter Körper nicht der-
selbe
osmotische Druck entsprechen sollte, wie der nämlichen
Anzahl
gelöster Moleküle. Man wird anzunehmen haben, daß
die
suspendierten Körper infolge der Molekularbewegung der
Flüssigkeit
eine wenn auch sehr langsame ungeordnete Be-
wegung
in der Flüssigkeit ausführen; werden sie durch die
Wand
verhindert, das Volumen V * zu verlassen, so werden sie
auf
die Wand Kräfte ausüben, ebenso wie gelöste Moleküle.
Sind
also n suspendierte Körper im Volumen V *, also n/V * = n
in
der Volumeneinheit vorhanden, und sind benachbarte unter
ihnen
genügend weit voneinander entfernt, so wird ihnen ein
osmotischer
Druck p entsprechen von der

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