Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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dasſelbe vorgeht, was in einem Ofen geſchieht, durch welchen
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man ein Zimmer in ſtets gleicher Wärme erhalten kann.</
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">Von der Ähulichkeit, welche die Lunge mit einem Ofen
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hat, haben wir bereits geſprochen; </
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echoid-s1527
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">ſie beſteht darin, daß auch
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ein Ofen nur dann den Brennſtoff verzehrt und in Hitze ver-
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ſetzt wird, wenn er einerſeits Sauerſtoff aus der Luft ent-
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nehmen und andererſeits die Kohlenſäure, dieſe Verbindung
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des Sauerſtoffs mit der Kohle, von ſich geben kann. </
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echoid-s1528
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">Will
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man einen Ofen in hellem Brand erhalten, ſo muß man vorn
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an der Ofenthür eine kleine Klappe öffnen, durch welche die
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Luft zum Feuer ſtrömt, und zu gleicher Zeit muß man die
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Klappe zum Schornſtein offen laſſen, damit die Kohlenſäure,
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die ſich im Ofen bildet, hinausziehen kann. </
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echoid-s1529
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">Durch die Thür-
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klappe atmet demnach der Ofen ein, und durch die Schornſtein-
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klappe atmet er aus, und zwar iſt das, was er einatmet und
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ausatmet, dem ganz gleich, was auch unſere Lunge aufnimmt
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und von ſich entfernt. </
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echoid-s1530
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">Aber die größere Ähnlichkeit liegt noch
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darin, daß ebenſo wie die Verbindung der Kohle mit Sauer-
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/>
ſtoff im Ofen es iſt, welche die Wärme erzeugt, ebenſo es in
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/>
der Lunge der Fall iſt. </
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echoid-s1531
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">Sie iſt in der That der unmittelbare
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und mittelbare Ofen des Leibes.</
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echoid-s1532
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echoid-s1533
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">Es iſt nämlich durch die Chemie ganz unumſtößlich
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bewieſen, daß allenthalben, wo ſich Kohle mit Sauerſtoff ver-
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bindet und Kohlenſäure bildet, auch ſtets eine Erwärmung
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erfolgt. </
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echoid-s1534
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">Die Wärme unſeres Feuers iſt nur eine Folge der
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chemiſchen Verwandlung, welche brennend vor ſich geht. </
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echoid-s1535
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">Iſt
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dieſe Verwandlung ſehr ſchnell, ſo entwickelt ſich ein ſehr hoher
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Grad von Wärme und zwar unter Lichterſcheinungen und
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Flammen, wie dies im Ofen der Fall iſt. </
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echoid-s1536
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">Geht die chemiſche
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Verwandlung weniger heftig vor ſich, ſo entwickelt ſich Wärme
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ohne Licht und Flammen. </
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echoid-s1537
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">— Die Beweiſe für dieſe Lehre hat
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die Chemie unumſtößlich gegeben und durch tauſendfache Beiſpiele
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und Berechnungen jeden Zweifel an dieſer Wahrheit beſeitigt.</
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echoid-s1538
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