Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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119111 eben diejenigen Speiſen ſind, welche das Blut mit Kohlenſtoff
und den Beſtandteilen des Waſſers verſorgen, alſo mit den-
jenigen Dingen, welche man beim Ausatmen aus dem Körper
ausſcheidet.
Liebig lehrte die Speiſen, die wir genießen, in zwei ver-
ſchiedene Gattungen teilen.
Die eine Art Speiſe, wie z. B. Fleiſch,
Käſe, Eier, Brod, Erbſen, u.
ſ. w. iſt hauptſächlich zuſammen-
geſetzt aus vier Stoffen, aus Sauerſtoff, Waſſerſtoff, Kohlen-
ſtoff und Stickſtoff.
Dieſe Speiſe verwandelt ſich im Körper in
Blut, und das Blut bildet daraus unſere Muskeln, Nerven
und die ſonſtigen Teile des Körpers.
— Die zweite Art Speiſe
iſt nur aus drei Stoffen zuſammengeſetzt.
Sie enthalten
Kohlenſtoff, Sauerſtoff und Waſſerſtoff, während ihnen Stickſtoff
fehlt.
Dieſe Gattung Speiſe ſind alle Gemüſearten, Kartoffeln,
Mohrrüben, Zucker, wie auch alle Getränke, wie Bier, Brannt-
wein, Wein u.
ſ. w. Auch dieſe Speiſen werden im Körper
zu Blut;
aber dieſer Teil des Blutes iſt nicht im ſtande, Fleiſch
zu bilden, weil ihm der Stickſtoff hierzu fehlt;
ſeine Beſtim-
mung iſt vielmehr, wieder als Kohlenſäure und Waſſer aus-
geatmet zu werden und zwar, nachdem er die Rolle des Brenn-
materials im Körper geſpielt und die Leibeswärme hervorge-
bracht hat.
Es dient demnach die Speiſe, die wir eſſen, einerſeits zur
wirklichen Bildung des Leibes und andererſeits zur Erwärmung
desſelben.
Nach dieſer Lehre von den Speiſen, die wir freilich hier
nicht weiter erörtern können, ſind alle Nahrungsmittel, welchen
Stickſtoff fehlt, und die deshalb die ſtickſtoffloſen Speiſen ge-
nannt werden, beſtimmt, den Körper zu erwärmen, oder rich-
tiger, ſie dienen vornehmlich dazu, den Kohlenſtoff herzugeben,
der beim Atmen aus dem Körper geht, den Kohlenſtoff, der
im Körper jene chemiſche Verbindung mit dem Sauerſtoff ein-
geht, bei welcher ſtets Wärme entſteht.

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