Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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15220 ſelben imſtande ſein werden, ſo Manches deutlicher zu machen,
und dem Verſtändnis unſerer Leſer näher zu bringen.
Jedermann wird ſchon bemerkt haben, mit welcher Leich-
tigkeit ein Kind imſtande iſt, eine Pumpe zu bewegen und
einen Eimer mit Waſſer zu füllen;
mit welcher Anſtrengung
aber ſelbſt ein Erwachſener arbeiten muß, um den Eimer
Waſſer durch eine Druckpumpe zu entleeren, und zwar hierbei
das Waſſer in einem ebenſo dicken Strahl ebenſo hoch zu
ſpritzen, wie das Kind durch die Pumpe das Waſſer gehoben
hat.
Dies ergiebt ſchon für den Augenſchein, daß ein Pump-
werk weit leichter zu handhaben iſt, als ein Druck- oder
Spritzwerk.
In der That hat das ſeine Richtigkeit und ſeine natür-
lichen Urſachen.
Bei einem Pumpwerk iſt weiter nichts nötig,
als daß man einen Raum, der mit dem Waſſer in Verbindung
ſteht, luftleer macht;
und thut man dies, ſo ſtrömt das Waſſer
von ſelbſt in den Raum hinein.
Wenn man ein hohles Rohr
mit einem Ende ins Waſſer taucht und am anderen Ende mit
dem Munde ſaugt, ſo ſtrömt das Waſſer nach dem Munde.
Nicht etwa deshalb, weil man das Waſſer direkt anſaugt,
ſondern darum, weil man beim Saugen das Rohr luftleer
macht und das Waſſer durch eine ganz andere Kraft, durch
den Luftdruck, hinaufgetrieben wird.
Die Saugpumpe hat alſo
eine ſehr leichte Arbeit.
Ganz anders iſt es bei der Druckpumpe. Während bei
der Saugpumpe der Luftdruck das Steigen des Waſſers be-
fördert, thut er bei der Druckpumpe das Gegenteil;
der Luſt-
druck hindert das Ausſtrömen, und dieſes Hindernis iſt ſchon
ſehr bedeutend, es beträgt bei einem Spritzenrohr von einem
Zoll Dicke ſchon an fünfzehn Pfund.
Soll aber gar der Waſſer-
ſtrahl eine bedeutende Höhe erreichen, ſo wirkt dem das Ge-
wicht des Waſſers entgegen, und das Spritzen wird dadurch
ganz außerordentlich erſchwert.
Wer es weiß, wie ſchwer

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