Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

List of thumbnails

< >
181
181 (49)
182
182 (50)
183
183 (51)
184
184 (52)
185
185 (53)
186
186 (54)
187
187 (55)
188
188 (56)
189
189 (57)
190
190 (58)
< >
page |< < (54) of 896 > >|
18654 lider, wenn wir das Auge ruhen laſſen wollen. Wie intereſſant
aber ſelbſt dieſe Kapſel iſt, und welche Dienſte ſie der mitge-
brachten Kamera-Obſcura leiſtet, das wollen wir noch in der
Folge ſehen, um ſelbſt in dieſen Nebendingen Reſpekt vor der
ſchönen Erfindung zu lernen, die wir ohne alle Weisheit mit
zur Welt bringen.
XV. Wir beſehen uns den Bau eines Auges.
Wir haben es bereits erwähnt, daß auch das Auge eine
Kamera-Obſcura iſt, daß das erſte menſchliche Weſen, das einſt
zur Welt kam, ſchon Veranlaſſung gehabt hätte, über dieſe
ſchöne, mitgebrachte, mechaniſche Erfindung nachzudenken, daß
aber Jahrtauſende und Jahrtauſende vergingen, ehe ein
Menſch hiervon eine Ahnung hatte, und erſt als der Italiener
Porta vor dreihundert Jahren eine Kamera-Obſcura her-
ſtellte, kam man nach langen Forſchungen dahinter, wie man
ſo gar lange Zeit mit ſehenden Augen blind geweſen iſt!
Wir haben das Recht, uns zu freuen, daß wir in einer
Zeit leben, wo das Licht der Naturwiſſenſchaft wenigſtens be-
gonnen hat, dan Geiſt der Menſchheit zu erleuchten, darum
aber dürfen wir es auch nicht verabſäumen, uns ſo viel als
möglich von dieſer Wiſſenſchaft anzueignen.
Vorerſt wollen
wir uns den Bau des Auges klar machen.
Was ein jeder beim Anblick eines menſchlichen Auges oft
genug wahrnimmt, iſt, daß das Auge von zwei Lidern, von
zwei Hautfalten, bedeckt werden kann.
Das untere Augenlid,
eine Hautfalte von der Backe, kann ein wenig nach oben ge-
hoben werden;
das obere Augenlid, eine Falte der Stirnhaut,
kann tief herabgeſenkt werden;
und geſchieht dies, ſo ver-
ſchließen die Lider das Auge, ſo daß man nicht ſehen kann.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index