Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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238106 wähnt. Die beiden Kamera-Obſcuren, die wir an beiden
Seiten des Kopfes beſitzen, ſind, wie bereits angegeben, ge-
wiſſermaßen wie ein Geſpann von zwei Pferden geleitet.

Hier haben wir es nicht ſowohl mit der Bewegung, ſondern
mit dem Sehen der Augen zu thun, und da müſſen wir uns
die Sache ein wenig deutlicher machen, obgleich dies nicht gar
leicht iſt.
Wir müſſen nämlich unſere Leſer darauf aufmerkſam
machen, daß es mit den Augen anders iſt, als ſonſt mit Glie-
dern unſeres Leibes, die wir zweifach haben.
Wir haben z. B.
zwei Hände, zwei Füße u. ſ. w. , und betrachten wir dieſe, ſo
finden wir eine Gleichheit in ihnen, welche man Symmetrie
nennt, aber nicht jene Gleichheit, welche man unter Harmonie
verſteht;
bei den Augen dagegen findet Symmetrie und Har-
monie zugleich ſtatt.
Halten wir z. B. die innere Fläche unſerer beiden Hände
neben einander, ſo ſehen wir an der rechten Hand den Daumen
rechts, an der linken Hand dagegen den Daumen links, an der
rechten Hand den kleinen Finger links, an der linken Hand
aber den kleinen Finger rechts.
Die Hände ſind gleich gebaut;
aber ſie haben eine entgegengeſetzte Lage ihrer Teile, das heißt,
ſie ſind ſymmetriſch, aber nicht harmoniſch.
Die Hände, und
ebenſo alle Doppelglieder unſeres Leibes, ſtehen ſo zu einander,
wie die nebenſtehenden zwei Halbringe (—), die nach ent-
gegengeſetzten Seiten gerichtet ſind, die man ſymmetriſch ge-
ordnet nennt.
Wollte man dieſe zwei Halbringe harmoniſch
geordnet haben, ſo müßte man ſie ſo (—(ſtellen.
— Und wie
die Stellung, ſo iſt auch die Wirkſamkeit der zweifachen Glieder
des Leibes;
ſie wechſeln mit einander ab, wie die Füße beim
Gehen, oder ſie unterſtützen einander, wie die Hände es thun
köunen, wobei ebenfalls nur ein Erſetzen der einen Hand mit
der andern, aber nicht das ganz gleiche Thun beider Hände
an einem Punkte möglich iſt.

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