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XXXII. Schlußbetrachtung.
Nachdem wir unſern Leſern vom Leben, ſeiner Entſtehung,
ſeinen Erſcheinungen und ſeinen Leiſtungen ein flüchtiges Bild
vorgeführt haben, wollen wir noch zum Schluß eine Frage
berühren, die zwar weit in die Zukunft hinausreicht, die ſich
aber uns aufdrängt, je mehr wir zur Überzeugung gelangen,
daß der Menſch ein Weſen geiſtiger Art iſt.
ſeinen Erſcheinungen und ſeinen Leiſtungen ein flüchtiges Bild
vorgeführt haben, wollen wir noch zum Schluß eine Frage
berühren, die zwar weit in die Zukunft hinausreicht, die ſich
aber uns aufdrängt, je mehr wir zur Überzeugung gelangen,
daß der Menſch ein Weſen geiſtiger Art iſt.
Gliche der Menſch dem Tier, das mit angeborenen Fertig-
keiten ins Leben tritt, um nach einer unabwendbaren Natur-
vorſchrift zu wachſen, ſich zu vermehren und zu ſterben, ſobald
das Daſein ſeiner Nachkommenſchaft geſichert iſt, ſo würden
wir uns jeder Frage über die Zukunft des Menſchengeſchlechts
zu entſchlagen haben. Wir würden, wenn der Menſch dem
Tiere gleich wäre, ebenſowenig zu fragen brauchen: wie wird
der Menſch nach Millionen Jahren auf Erden ſein? ſo wenig
wir jetzt zu fragen brauchen, wie irgend ein Tier dann ſein
wird. — Die Biene iſt ſeit Jahrtauſenden nicht reicher an
Einſicht geworden, obwohl ſie eine wunderbare Kunſt ausübt;
wir haben deshalb auch gar keinen Grund anzunehmen, daß
dieſelbe nach Millionen von Jahren weiter ſein werde, als ſie
es heute iſt.
keiten ins Leben tritt, um nach einer unabwendbaren Natur-
vorſchrift zu wachſen, ſich zu vermehren und zu ſterben, ſobald
das Daſein ſeiner Nachkommenſchaft geſichert iſt, ſo würden
wir uns jeder Frage über die Zukunft des Menſchengeſchlechts
zu entſchlagen haben. Wir würden, wenn der Menſch dem
Tiere gleich wäre, ebenſowenig zu fragen brauchen: wie wird
der Menſch nach Millionen Jahren auf Erden ſein? ſo wenig
wir jetzt zu fragen brauchen, wie irgend ein Tier dann ſein
wird. — Die Biene iſt ſeit Jahrtauſenden nicht reicher an
Einſicht geworden, obwohl ſie eine wunderbare Kunſt ausübt;
wir haben deshalb auch gar keinen Grund anzunehmen, daß
dieſelbe nach Millionen von Jahren weiter ſein werde, als ſie
es heute iſt.
Der Menſch aber gleicht nicht dem Tiere.
— Wenn der
Staub eines abgelebten Geſchlechts zum Staube zurückkehrt,
iſt der Geiſt des geſtorbenen Geſchlechts nicht geſtorben, ſondern
er lebt fort im überlebenden Geſchlecht, das die Einſicht der
vergangenen Zeiten in ſich aufnimmt, den Umfang der Er-
kenntnis in ſich erweitert und das erweiterte Gebiet als einen
geiſtigen Schatz bereichert auf das kommende Geſchlecht überträgt.
— Die Menſchheit iſt ſo weit fortgeſchritten, daß die Weiſeſten
der alten und der neuen Zeit, wenn ſie aus den Gräbern auf-
ſtänden, unendlich viel zu lernen hätten, wollten ſie dem
Staub eines abgelebten Geſchlechts zum Staube zurückkehrt,
iſt der Geiſt des geſtorbenen Geſchlechts nicht geſtorben, ſondern
er lebt fort im überlebenden Geſchlecht, das die Einſicht der
vergangenen Zeiten in ſich aufnimmt, den Umfang der Er-
kenntnis in ſich erweitert und das erweiterte Gebiet als einen
geiſtigen Schatz bereichert auf das kommende Geſchlecht überträgt.
— Die Menſchheit iſt ſo weit fortgeſchritten, daß die Weiſeſten
der alten und der neuen Zeit, wenn ſie aus den Gräbern auf-
ſtänden, unendlich viel zu lernen hätten, wollten ſie dem