Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of Notes

< >
< >
page |< < (123) of 896 > >|
255123 Pflanzen, das Holzgerüſt, das zu ihrer Exiſtenz unumgänglich
nötig iſt.
— Es lebt und wächſt der allerkräftigſte Stamm des
rieſigſten Baumes nur durch die außerordentlich kleinen Kräfte
heran, die in den für das gewöhnliche Auge ganz unmerkbaren,
kleinen Öffnungen der Tauſende von Blättern exiſtieren, die
in die Luft hineinragen.
Die Kraft iſt klein; aber die Wirkung der kleinen Kräfte
iſt groß.
III.
In viel entſchiedenerem Grade als in der Pflanzenwelt
treten die kleinen Kräfte und die großen Wirkungen in dem
Organismus der lebenden Tierwelt auf.
Es giebt organiſche
Gebilde von höchſter Wichtigkeit, deren Wirkung man mit
hoher Bewunderung wahrnimmt, die aber ſo außerordentlich
klein ſind, daß ſelbſt das allerfeinſte Mikroſkop ihre Struktur
vergeblich zu erforſchen ſucht.
Um einzelne Erſcheinungen dieſer Art hier vorzuführen,
wählen wir aus der großen Reihe derſelben nur ſolche Vor-
gänge, die im eigentlichen Sinne des Wortes noch immer
ſehr verſchloſſene mechaniſche und phyſikaliſche Rätſel ſind,
wie ſehr ſich auch die Lebenswiſſenſchaft, die Phyſiologie, be-
müht, dem Grunde derſelben nachzuſpüren.
Man weiß es längſt, daß unſere Schleimhäute und
namentlich diejenigen, welche die Luftwege zu unſeren Atmungs-
organen einhüllen, die Eigentümlichkeit haben, die eingeatmete
Luft zu filtrieren, damit unſere Lunge nicht unreine Stoffe
aufnehme, welche in der Luft ſchweben.
Unſere Naſe, welche
einen offenen Kanal für die Atmung bildet, iſt mit feinen
Härchen beſetzt, woran der Staub ſich anſammelt, der die

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index