Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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263131 dergleichen noch als beſeligender Glaubens-Inhalt vielfach feſt-
gehalten wird.
Wann wurde die Mauer dieſer Vorſtellung durchbrochen?
Als Kopernikus (1473—1543) auftrat und zeigte, daß
die Erde im Weltall ſchwebt und wir Erdenkinder in demſelben
Himmel exiſtieren, worin die Sterne alle dahin wandern.
Da
fiel nicht bloß die alte Scheidewand, ſondern auch die Geiſtes-
mauer wurde erſchüttert und zerriſſen, die die Menſchheit in Un-
wiſſenheit hielt.
Langſam ſank Stein um Stein aus dem alten
Glaubensbau mit jedem Schritt des Wiſſens, den ausgewählte
Geiſter errungen.
Von der Unterwelt ſchweigen jetzt ſelbſt die
Gläubigſten, ſeitdem die Tiefen des Meeres von Kabeln durch-
zogen ſind und Lokomotiven durch Tunnels in die Eingeweide
der Erde hinein und wieder jenſeits der mächtigſten Felſen-
wände munter in den Tag hinein rennen.
Der Blitz der Tele-
graphie wirkt zündender auf die Welt als ehedem der Blitz-
ſtrahl aller zürnenden Götter;
und der elektriſche Lichtſtrahl
verſcheucht viele Geiſter der Nacht ſamt der Finſternis, in
welcher ſie meiſt ihr Weſen getrieben.
Wie aber lautet die Signatur unſerer lichteren Zeit?
Sie lautet, begründet durch die Summe großer Forſchungen,
wie folgt:
Es giebt nicht eine Kraft der Willkür in der Natur, ſon-
dern eine Kombination kleiner Kräfte, welche wir durch Geiſtes-
arbeit ſtudieren, beherrſchen und zu großen Wirkungen im
Dienſte der Menſchheit benutzen könuen und entſprechend
der Geiſteswürde des Menſchenweſens auch benutzen ſollen!
Druck von G. Bernſtein in Berlin.

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