Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

< >
< >
page |< < (146) of 896 > >|
414146
XXXIV. Der eiſerne Ofen.
Während man in Räumlichkeiten, in welchen kein ſchneller
Luftwechſel ſtattfindet, mit dem Kachelofen am beſten fortkommt,
giebt es außerordentlich viele Fälle, wo ein ſteter Luftwechſel
vorhanden iſt, wie z.
B. in Werkſtätten, in öffentlichen Läden,
in welchen es eben darauf ankommt, einen fortdauernden Erſatz
für den ſteten Verluſt an Wärme zu haben, und hier iſt der
eiſerne Ofen ganz und gar an ſeiner Stelle.
Außerdem giebt es einzelne Fälle, wo entweder große
Räumlichkeiten ſchnell zu durchwärmen ſind, oder wo es ſelbſt
in Wohnſtuben darauf ankommt, auf ſehr kurze Zeit eine
tüchtige Hitze hervorzurufen;
auch hier nimmt man zum eiſernen
Ofen ſeine Zuflucht, obwohl er im allgemeinen Nachteile mit
ſich bringt, die ſeine Vorzüge weit überragen.
Der eiſerne Ofen heizt in ganz anderer Weiſe wie der
Kachelofen.
Die Eiſenmaſſe des Ofens gerät durch den Brand der
Brennmaterialien ſelber in Glut.
Die Luft, die ihn umgiebt,
wird daher in hohem Grade heiß und ausgedehnt und bewegt
ſich, leichter geworden, nach der Höhe.
Es ſtrömt ſomit neue
Luft hinzu, die gleichfalls nach oben ſtrömt.
Die in den
höheren Schichten des Zimmers ſich ſtets anſammelnde heiße
Luft dringt endlich wieder nach unten, ſo daß eigentlich nur
der Ofen die Veranlaſſung iſt, daß eine Zirkulation von er-
hitzter Luft im Zimmer ſtattfindet, eine Zirkulation, die
unausgeſetzt ſolange fortdauert, ſolange die Eiſenmaſſe des
Ofens im Glühen verbleibt.
Wenn man die ſehr eindringliche, ſchnelle Wirkung eines
eiſernen Ofens in recht kalten Tagen empfindet, ſo kann man
ſich oft der Gefühle eines Wohlbehagens nicht entſchlagen,
weshalb denn in der That der eiſerne Ofen für viele

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index