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II. Ein alltägliches Geſpräch.
Iüngſt ſaß ich im Sinnen vertieſt ſo recht in der Geiſtes-
ſtimmung, in welcher die Gedanken unkontrolliert, wenn auch
nicht unmotiviert kommen und gehen und im Gedächtnis nur
jene dunklen Spuren hinterlaſſen, die uns in Staunen ſetzen,
wenn nach Jahren uns ein Gedanke begegnet, von dem wir
ſagen müſſen: “Ei, du lieber Gaſt, du biſt ſchon einmal durch
mein Gehirn ſpaziert; ich weiß nur nicht mehr wo? und wie?
und wann? ”
ſtimmung, in welcher die Gedanken unkontrolliert, wenn auch
nicht unmotiviert kommen und gehen und im Gedächtnis nur
jene dunklen Spuren hinterlaſſen, die uns in Staunen ſetzen,
wenn nach Jahren uns ein Gedanke begegnet, von dem wir
ſagen müſſen: “Ei, du lieber Gaſt, du biſt ſchon einmal durch
mein Gehirn ſpaziert; ich weiß nur nicht mehr wo? und wie?
und wann? ”
Inmitten dieſes geſtaltungsloſen Sinnens machte ſich jedoch
ein Gedanke ganz beſonders vor mir bemerkbar und bald
hatte er mich richtig ſo weit, wie er mich haben wollte. Ich
mußte ihm folgen und gar viele andere, vielleicht beſſere
Genoſſen in den Hintergrund unſerer wunderbaren Gedanken-
fabrik verweiſen. Er hatte für jetzt den Sieg davon getragen
und benutzte ihn auch ſofort, um ſich recht rund und voll vor
mir zu geſtalten und ſogar Fragen an mich zu richten, als ob
er, mein Gedanke, ein Recht hätte, mich zu examinieren oder
zu interpellieren! —
ein Gedanke ganz beſonders vor mir bemerkbar und bald
hatte er mich richtig ſo weit, wie er mich haben wollte. Ich
mußte ihm folgen und gar viele andere, vielleicht beſſere
Genoſſen in den Hintergrund unſerer wunderbaren Gedanken-
fabrik verweiſen. Er hatte für jetzt den Sieg davon getragen
und benutzte ihn auch ſofort, um ſich recht rund und voll vor
mir zu geſtalten und ſogar Fragen an mich zu richten, als ob
er, mein Gedanke, ein Recht hätte, mich zu examinieren oder
zu interpellieren! —
Der Gedanke war folgender:
“Die mathematiſche Wiſſenſchaft iſt über zweitauſend Jahre
alt. Sie iſt von den alten griechiſchen Meiſtern ſchon in ſolcher
Schärfe und Vollendung in ihren Grundlagen aufgeführt wor-
den, daß man vermuten muß, es haben bereits ganz unbe-
kannte Geſchlechter vor den Griechen durch lange Zeit@n dieſe
logiſch ſcharfe, all unſerem anderen Wiſſen mißtrauende Denk-
methode der mathematiſchen Disziplin erſunden. Jedenfalls
liegt der Geburtstag dieſer Wiſſenſchaft mehr als zwei
alt. Sie iſt von den alten griechiſchen Meiſtern ſchon in ſolcher
Schärfe und Vollendung in ihren Grundlagen aufgeführt wor-
den, daß man vermuten muß, es haben bereits ganz unbe-
kannte Geſchlechter vor den Griechen durch lange Zeit@n dieſe
logiſch ſcharfe, all unſerem anderen Wiſſen mißtrauende Denk-
methode der mathematiſchen Disziplin erſunden. Jedenfalls
liegt der Geburtstag dieſer Wiſſenſchaft mehr als zwei