Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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52767 die anderen Inſchriſten keineswegs aus Buchſtaben gebildet
ſein können und demnach die Schriftweiſe älterer Zeiten repräſen-
tieren, wo man ſeine Gedanken und Vorſtellungen durch Bilder
oder ſymboliſche Zeichen ausdrückte.
Unter dieſen Zeichen der
perſiſchen Inſchrift erkannte ſodann Tychſen (1734—1815)
richtig, daß ein ſchräger Keilſtrich, der ſehr häufig vorkommt,
das Trennungs-Zeichen zwiſchen Wort und Wort bilde.
Auch
dieſes Trennungs-Zeichen trägt das Gepräge der Iugend an
ſich.
Es fehlt in den älteſten hebräiſchen Schriften wie in den
nunmehr entdeckten phöniziſchen und moabitiſchen Schriftſtücken,
die der hebräiſchen Sprache und Schreibweiſe analog ſind.
In
dieſen älteſten Denkmälern der Geſchichte iſt Wort an Wort ſo
eng angereiht, daß es nicht wenig Mühe koſtet, jedes zu ſondern.
Daß man in der perſiſchen Keilſchrift durch ein beſonderes
Zeichen dafür ſorgte, die Worte zu trennen, berechtigte zu dem
Schluß, daß dieſe Schrift einer Zeit angehört, wo man bereits
den Wunſch hegte, die Schriften auch den weniger gelehrten
und weniger geübten Leſern zugänglich zu machen.
Endlich reihte ſich dieſem glücklichen Nachſpüren auch noch
die richtige Vermutung des däniſchen Gelehrten Münter an,
daß dieſe Keilſchriften nicht gleich der hebräiſchen Schrift von
rechts nach links, ſondern gleich den modernen von links nach
rechts geleſen werden müſſen.
Auf Grund all’ dieſer treffenden Verſuche, die überein-
ſtimmend darauf hinweiſen, daß wir hier Denkmale eines ver-
hältnismäßig jüngeren Volkes vor uns haben, das aber Grund
hatte, ſeinen Ruhm auch in älteren Schriftzeichen zu verewigen,
that Grotefend den kühnen Schritt, einige perſiſche Königs-
namen wie Xerxes, Darius Hyſtaspes in den Inſchriften
aufzuſuchen.
Sein Scharfblick leitete hierin zu glücklichen Kom-
binationen, wodurch man einige Buchſtaben kennen lernte.
Die Vergleichung mit anderen Worten führte denn auch bald
die ſpäteren Forſcher zur Kenntnis des ganzen Alphabets.

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