Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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">Aber nicht nur hierin, ſondern auch in andern Erſcheinungen
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giebt ſich die Einwirkung des Geiſtes auf den Leib, und zwar
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in noch entſchiedenerem Maße kund.</
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">Von dem ſogenaunten “Verſehen” der Schwangern wollen
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wir hier nicht ſprechen. </
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">Das Urteil der berühmteſten Natur-
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forſcher ſteht hierüber feſt, daß dies nur ein Aberglaube iſt.
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">Es ſtehen jedoch andere Thatſachen ganz außer Zweifel, die
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es beweiſen, wie der geiſtige Zuſtand der Mutter auf das
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Kind ihres Schoßes von leiblichem Einfluß iſt; </
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">wie Gram
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und tiefe Beſorgnis, Ärger und geiſtiger Schmerz ſchädlich
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auf die Entwickelung des Kindes einwirken. </
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">— Schreck, Augſt
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und Zank kann die Milch der Amme derart verändern, daß
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das Kind ſie nicht verträgt. </
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">Heiterkeit und Zufriedenheit macht
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nicht nur die Amme geſund, ſondern auch das Kind.</
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">Noch ausgeſprochner iſt die Wirkung des Geiſtes auf das
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leibliche Befinden beſtimmter Organe in anderen Fällen.</
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">Die Vorſtellung einer angenehmen Speiſe wirkt ſchon auf
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die Speicheldrüſen und läßt den Speichel reichlicher abſondern.
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">Es giebt wenige Menſchen, die an Zitronenſäure denken köunen,
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ohne daß ihnen ſozuſagen das Waſſer im Munde zuſammen-
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läuft. </
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">— Sehr empfindliche Frauen bekommen leicht Zahnweh,
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wenn ſie über Zahnweh klagen hören. </
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">Liebende Mütter fühlen
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die Milch heftiger zur Bruſt ſtrömen, wenn ſie das Kind ver-
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langend nach der Bruſt ſuchen ſehen. </
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">Wollüſtige, unzüchtige
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Vorſtellungen und Erzählungen vermehren Abſonderungen. </
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">—
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Perſonen, die im allgemeinen an Nervenverſtimmung leiden,
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können ſich wirkliche Leber- und Herz-Krankheiten zuziehen
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wenn ſie an dieſe Krankheiten denken und ſich gewiſſe Vor-
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ſtellungen davon machen. </
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">— Junge Studenten der Medizin
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auch wenn ſie nicht ſehr phantaſtiſcher Natur ſind, leiden oft
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gerade an den innern Organen, mit welchen ſie ſich in der
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Anatomie beſchäftigen. </
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">Ja ein berühmter Arzt, der über
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Herzkrankheiten ſchrieb, fing an, an Pulsunterbrechungen </
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