Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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67652 nicht gar zu gering und alſo ſeine Anziehungskraft nicht gar
zu unbemerkbar iſt.
Und nun ſind wir ſo weit, daß wir zu unſerem Haupt-
thema kommen können.
Bis zum Jahre 1846, wo Leverrier ſeine große Entdeckung
machte, glaubte man, daß der Planet Uranus der letzte Planet
ſei, der um die Sonne läuft.
Uranus ſelber wurde erſt im
Jahre 1781 von Herſchel in England entdeckt, und da er
84 Jahre braucht, um ſeinen Umlauf um die Sonne zu
vollenden, ſo hatte man im Jahre 1846 noch nicht einmal
einen ganzen Umlauf des Uranus beobachtet gehabt;
trotzdem
aber berechnete man ſeinen Lauf ſehr genau, weil man die
Anziehungskraft der Sonne kannte und auch die Störungen in
Rechnung brachte, welche die bekannten Planeten auf ihn aus-
üben.
Aber aller Sorgfalt der Rechnung zum Trotz wollte der
wirkliche Lauf des Uranus nicht mit dem berechneten überein-
ſtimmen.
Man kam alſo ſchon vor Leverrier’s Entdeckung auf
den Gedanken, daß jenſeits des Uranus, in einer Region,
wohin unſer Auge ſelbſt mit Hilfe der Fernröhre nichts ent-
decken konnte, wohl noch ein Planet vorhanden ſein müßte, der
den Lauf des Uranus ändere.
Der leider für die Wiſſenſchaft
zu früh verſtorbene Beſſel (1784—1846) in Königsberg war
ſchon hinterher, durch Rechnung den unbekannten Störer her-
auszufinden.
Er ſtarb aber kurz vor Leverrier’s Entdeckung.
Ja ſchon im Jahre 1840 ſchrieb Mädler in Dorpat ein ſehr
ſchönes Kapitel in ſeiner populären Aſtronomie über dieſen
ungeſehenen Störer.
— Leverrier aber ging ans Werk, er
rechnete mit einem von Kennern bewunderten Scharfſinn.
Er
forſchte nach, wo dieſer Störer am Himmel ſtehen muß, wenn
er den Uranus ſo und ſo zu ſtören vermag?
Wie ſchnell be-
wegt ſich dieſer Störer ſelber in ſeiner Bahn?
Und wie groß iſt
ſeine Maſſe?
— Und ſo haben wir den Triumph der

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