Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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68864 gar nichts zu thun und uns nicht vom Fleck zu rühren brauchen,
um unſer Gepäck feſtzuhalten, damit es nicht fällt.
Doch wir dürfen uns nicht aufhalten. Und ſomit Adieu,
Neutralität! — und mit einem Ruck langen wir auf dem
Monde an.
IV. Auf dem Monde.
Willkommen auf dem Monde!
Wir ſetzen kaum den Fuß auf den Mond, ſo greifen wir
auch ſchon wie gutgeſinnte, legitimierte Erdbewohner eines
deutſchen Vaterlandes nach unſern Paßkarten;
aber niemand
empfängt uns.
Wir blicken um uns; wir ſind in einer ge-
birgigen Einöde.
Wir rufen: Holla! Heda! aber zu unſerem
Schrecken hören wir unſer eigenes Wort nicht.
Wir ſind taub,
total taub, und wir merken’s auch ſchon, woher dies kommt;
es
iſt keine Luft da, welche den Schall des Wortes fortpflanzt.
Der Mond iſt nicht von einer Lufthülle umgeben wie die Erde,
oder wie andere Planeten, die wir noch beſuchen werden;
und
ſomit fehlt auf dem Monde dasjenige, was von jedem Schall,
jedem Ton, jedem Laut in Schwingungen verſetzt wird und
an das Trommelfell des Ohres ſchlägt, um es hören zu machen.
Wären wir nicht Phantaſie-Reiſende, ſo würden wir hier
gar nicht leben können;
ja wir würden bereits bei der Abfahrt
von der Erde und nur 1 {1/2} Meilen von ihrer Oberfläche ent-
fernt in der dort dünner werdenden Luft die Beſchwerden
gefühlt haben, die gewöhnliche Luftſchiffer dort empfinden.
Da
wir aber die Phantaſie nicht allzuweit treiben dürfen, ſo iſt es
genug, wenn wir das Leben hier oben auf dem Monde er-
halten, und es wäre zu viel, wenn wir uns noch gar Luft vor-
phantaſierten, um eine Unterhaltung führen zu können.

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