Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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keine Flüſſigkeit, ſo giebt’s auch kein Blut. </
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">Haben die Mond-
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bewohner kein Blut, ſo haben ſie auch ſchwerlich ein Herz im
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Leibe, und mit einem Weſen, das kein Herz im Leibe hat,
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da hört alles auf.</
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">Alſo kein Ohr, keine Naſe, kein Mund, keine Lunge, keine
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Bruſt, kein Blut, kein Herz, da erkenne einmal jemand ein
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Ding, das mit den Erdgeſchöpfen noch Ähnlichkeit hat!</
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">Aber Licht herrſcht hier. </
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">Es giebt hier Sonnenlicht, Erd-
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licht und Sternenlicht, und deshalb ſuchen wir umher, ob wir
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nicht ein Weſen entdecken, das, wie es auch geſchaffen ſein
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mag, ein Auge oder ein Organ beſitzt, das als Auge dienen
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kann? </
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">Und doch iſt unſere Mühe vergeblich. </
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">Wiſſen wir es
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ja von der Erde her, daß das Auge tieriſcher und menſchlicher
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lb
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Weſen auch nur vermittelſt der in demſelben exiſtierenden
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/>
Flüſſigkeiten für Licht empfänglich iſt, und die Erfahrung hat
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uns auf Erden ſchon gelehrt, daß die Einwirkung des Lichtes
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auf Pflanzen und vollkommen lebloſe Dinge vorhanden iſt, ob-
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ſchon ſie kein Auge haben. </
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">Demnach kann das Daſein von
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Licht noch keineswegs darauf ſchließen laſſen, daß hier auf
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dem Monde Weſen mit Augen ſeien.</
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">Hat aber ein Mondbewohner ohne Mund, Naſe und Ohren
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auch kein Auge, ſo ſehen wir nicht ein, wozu er einen Kopf
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braucht, und da er auch kein Herz, keine Bruſt, kein Blut und
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/>
keinen Leib hat, ſo könnten wir höchſtens das Vergnügen haben,
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/>
ein paar Hände und Füße als neue Menſchen zu begrüßen,
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/>
und da wir Phantaſie-Reiſenden fürchten müſſen, daß beim An-
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blick eines ſolchen Weſens uns die Phantaſie ſtockt, und ſo die
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Reiſegelegenheit in die Brüche geht, die uns noch weiter in
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den Weltraum und endlich wieder in die liebe Heimat führen
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ſoll, ſo wollen wir uns nur nicht weiter den Kopf zerbrechen,
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/>
ob es Mond-”Menſchen” giebt oder nicht und uns die Zeit
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auf dem Monde ſelbſt zu vertreiben ſuchen.</
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