Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[71.] XXVII. Die Beſchaffenheit der Nerven-Tapete.
[72.] XXVIII. Einige Verſuche.
[73.] XXIX. Weshalb wir nicht verkehrt ſehen.
[74.] XXX. Zwei Augen und ein Bild.
[75.] XXXI. Der Menſch wie er iſt — und was er erfindet.
[76.] XXXII. Schlußbetrachtung.
[77.] Kleine Kräfte und große Wirkungen. I.
[79.] III.
[81.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
[82.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernſtein. Jünfte, reich illuſtrierte Auflage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Wotonié und R. Hennig. Vierzehnter Teil.
[83.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[84.] Inhaltsverzeichnis.
[85.] Anleitung zu chemiſchen Grperimenten für Anfänger.
[86.] I. Wie man Glasrohr gut brechen kann.
[87.] II. Wie man Glasrohr biegt.
[88.] III. Ein drittes Kunſtſtück,
[89.] IV. Probiergläschen.
[90.] V. Eine Kochflaſche.
[91.] VI. Gute Pfropfen und deren Vorrichtung.
[92.] VII. Die pneumatiſche Wanne.
[93.] VIII. Wie man ſich Waſſerſtoffgas machen kann.
[94.] IX. Wie man Gas in einem Gefäß auffangen kann.
[95.] X. Wie man einen kleinen Luftballon füllen kann.
[96.] XI. Wie man Sauerſtoff macht und auffängt.
[97.] XII. Einige Verſuche mit Waſſerſtoff.
[98.] XIII. Einige Verſuche mit Sauerſtoff.
[99.] XIV. Sauerſtoff mit Schwefel und Phosphor.
[100.] XV. Sauerſtoff und Eiſen.
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            iſt, läßt ſich in jene drei Abſchnitte einteilen, von denen der
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            erſte die Vorbereitung zur Fortpflanzung ſeiner Gattung, die
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            zweite die Zeit iſt, in welcher das Tier ſich fortpflanzt, und
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            die dritte, in welcher es hinwelkt, ſobald das Daſein der
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            künftigen Gattung geſichert iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s928" xml:space="preserve">Der größte Teil der Inſekten,
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            der im Frühling aus den Eiern kriecht, hat zwar nie die
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            Eltern geſehen, die bereits im verwichenen Herbſt geſtorben
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            ſind; </s>
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            Eier und ſterben ſelbſt im Herbſte, ohne die Jungen, für die
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            ſie gelebt, geſehen zu haben. </s>
            <s xml:id="echoid-s930" xml:space="preserve">Aber doch iſt es unverkennbar,
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            daß ein und dasſelbe Geſetz dieſes erziehungsloſen Lebens
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            durch alle Geſchlechter dieſer Gattung thätig iſt, daß Entſtehen,
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            Wachstum, Reife, Fortpflanzung, Hinwelken und Sterben nach
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            denſelben Naturgeſetzen erfolgen, wenn auch Geſchöpfe ſolcher
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            Art nie erfahren können, daß ſie Eltern gehabt, und daß ſie
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            Junge zu erzeugen da ſind. </s>
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            <s xml:id="echoid-s932" xml:space="preserve">Auch im Menſchenleben — und was dasſelbe iſt — auch
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            im Tode der Menſchen waltet ein gleiches Geſetz. </s>
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            naturgemäß das Alter, das ein Heranreifen für den Tod iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s935" xml:space="preserve">Und doch iſt es mit dem Menſchen ganz eigentümlich; </s>
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            leibliche Fortpflanzung geht mit einer geiſtigen Hand in Hand
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            <emph style="bf">XX. Wie Leib und Geiſt ſtirbt.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s938" xml:space="preserve">Wenn es richtig iſt, daß das Leben in Pflanze und Tier
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            Fortpflanzung ſtattfindet, wenn es wahr iſt, daß die Iugend </s>
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