Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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die Weſen, die auf dem Ringe leben, hat alſo die Saturn-
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kugel in der Mitte des Ringes ſo gut wie gar keine An-
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ziehungskraft. </
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">Nun bleibt zwar noch die Maſſe des Ringes
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ſelber, die gar nicht gering iſt, übrig, und die Maſſe bewirkt
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auf jedem Punkte der ſchmalen Kante eine Anziehung, die ſo
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ſtark iſt, wie ſie wäre, wenn die geſamte Maſſe des Ringes
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im Mittelpunkt desſelben vereinigt wäre. </
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">Es läßt ſich hier-
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nach, mit Hilfe mancher Vorausſetzungen, die wir hier nicht weiter
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erörtern können, vorausſehen, daß wirklich dieſe Anziehung des
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Ringes ſtark genug iſt, um trotz des Umſchwunges eine An-
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ziehungskraft auf die Gegenſtände auszuüben. </
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">Aber wenn
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dies auch auf der Kante des Ringes ſo der Fall iſt, daß
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Weſen auf dem Boden unter ihren Füßen ſich erhalten können,
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ſo iſt unzweifelhaft, daß es auf der breiten Seite des Ringes
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nicht der Fall ſein kann. </
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">Denkt man ſich die Anziehungskraft
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der geſamten Maſſe des Ringes vereinigt im Mittelpunkt der-
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/>
ſelben, ſo wird es den Leuten, die auf der Kante des Ringes
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herumwandeln, ſo gut ergehen, wie den Menſchen, die auf dem
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flachen Dach eines Hauſes ſpazieren; </
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">aber ebenſowenig als
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ſich ſolche Menſchen an den Rand wagen dürfen, um an den
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/>
Wänden des Hauſes auf und ab zu ſpazieren, ebenſowenig
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lb
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dürfte es für die Weſen auf der ſchmalen Kante des
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/>
Saturnringes geraten ſein, ihren Spaziergang auf die breite
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lb
/>
Seite des Ringes, alſo gewiſſermaßen auf die Wand desſelben
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lb
/>
auszudehnen, wenn ſie nicht ſofort viele Tauſende von Meilen
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tief mit furchtbarer Schnelligkeit auf den Saturn herunter-
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ſtürzen wollen.</
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">Ja, die Geſchichte hat noch einen ganz andern Haken, der
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nicht nur dem Leben auf dem Ring, ſondern der ſichern Exiſtenz
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des ganzen Ringes gefährlich iſt.</
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">Die Beobachtungen haben gezeigt, daß eigentlich der Ring
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nicht aus einem einzigen, vollen Reifen beſteht, ſondern daß es
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eine ganze Anzahl von Ringen giebt, von denen der eine </
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