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Dahingegen iſt es bisher noch nicht gelungen, die Um-
drehungszeit des Uranus zu ermitteln, da man ſelbſt mit den
ſchärfſten Fernröhren nicht vermocht hat, Flecken auf dem Uranus
zu entdecken, durch deren Wiederkehr man imſtande iſt zu
ſagen, wie lang Tag und Nacht auf dieſem Planeten ſind, und
wie Winter und Sommer daſelbſt verteilt ſein mögen.
drehungszeit des Uranus zu ermitteln, da man ſelbſt mit den
ſchärfſten Fernröhren nicht vermocht hat, Flecken auf dem Uranus
zu entdecken, durch deren Wiederkehr man imſtande iſt zu
ſagen, wie lang Tag und Nacht auf dieſem Planeten ſind, und
wie Winter und Sommer daſelbſt verteilt ſein mögen.
Nur durch einen Umſtand eigener Art iſt man veranlaßt
anzunehmen, daß bei dieſem Planeten etwas ſtattfindet, was
bei anderen Planeten nicht der Fall iſt. Bei den anderen
Planeten findet man nämlich, daß die Monde ziemlich in der
Richtung des Äquators des Planeten ihren Umlauf haben,
und daß auch der Umlauf der Monde in einem Kreiſe geſchieht,
der nur wenig in ſeiner Lage abweicht von dem Kreis, den
der Planet ſelber um die Sonne beſchreibt. — Beim Uranus
hat Herſchel 6 Monde entdeckt, die in ziemlich regelmäßig
weiten Abſtänden um ihn herum ihren Lauf haben. Vier
dieſer Monde ſind mit Sicherheit beobachtet worden. Zwei dieſer
Monde aber bewegen ſich in Kreiſen um Uranus, deren Ebenen
faſt ſenkrecht auf der Bahn ſtehen, die Uranus ſelber um die Sonne
macht. Wenn man ſich den Lauf des Uranus um die Sonne
vorſtellt und zugleich das Auge auf den Lauf der Monde
richtet, die Uranus auf dieſer Reiſe begleiten, ſo bilden die
Monde in ihrem Lauf nicht Sprunglinien auf der Bahn des
Planeten, ſondern gehen in einer Art Schraubengang um ihn,
und laufen pfropfenzieherartig durch den Raum, wenn ſie den
Uranus in ſeinem einfachen Kreislauf begleiten.
anzunehmen, daß bei dieſem Planeten etwas ſtattfindet, was
bei anderen Planeten nicht der Fall iſt. Bei den anderen
Planeten findet man nämlich, daß die Monde ziemlich in der
Richtung des Äquators des Planeten ihren Umlauf haben,
und daß auch der Umlauf der Monde in einem Kreiſe geſchieht,
der nur wenig in ſeiner Lage abweicht von dem Kreis, den
der Planet ſelber um die Sonne beſchreibt. — Beim Uranus
hat Herſchel 6 Monde entdeckt, die in ziemlich regelmäßig
weiten Abſtänden um ihn herum ihren Lauf haben. Vier
dieſer Monde ſind mit Sicherheit beobachtet worden. Zwei dieſer
Monde aber bewegen ſich in Kreiſen um Uranus, deren Ebenen
faſt ſenkrecht auf der Bahn ſtehen, die Uranus ſelber um die Sonne
macht. Wenn man ſich den Lauf des Uranus um die Sonne
vorſtellt und zugleich das Auge auf den Lauf der Monde
richtet, die Uranus auf dieſer Reiſe begleiten, ſo bilden die
Monde in ihrem Lauf nicht Sprunglinien auf der Bahn des
Planeten, ſondern gehen in einer Art Schraubengang um ihn,
und laufen pfropfenzieherartig durch den Raum, wenn ſie den
Uranus in ſeinem einfachen Kreislauf begleiten.
Dieſe Erſcheinung iſt ſo eigentümlich, daß ſie wie eine
Ausnahme von der Regel im Sonnenſyſtem daſteht; und wenn
man geleitet hiervon annehmen ſoll, daß ſich auch Uranus in
gleicher Richtung um die Axe dreht, wie dieſer ſonderbare Lauf
ſeiner Monde iſt, ſo hat man auch Tage und Nächte auf dieſem
Planeten, die alle unſere Begriffe vom Zeitenwechſel weit
überſteigen.
Ausnahme von der Regel im Sonnenſyſtem daſteht; und wenn
man geleitet hiervon annehmen ſoll, daß ſich auch Uranus in
gleicher Richtung um die Axe dreht, wie dieſer ſonderbare Lauf
ſeiner Monde iſt, ſo hat man auch Tage und Nächte auf dieſem
Planeten, die alle unſere Begriffe vom Zeitenwechſel weit
überſteigen.