Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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">XXIII. Die Kunſtſtücke der Hände, der Füße</
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">und der Nerven.</
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">In unſern Zeiten, wo Hunderttauſende von Menſchen, die
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als Fabrikarbeiter leben, eigentlich als nichts betrachtet werden
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wie als Diener der Maſchine, die unermüdlich ein gewiſſes
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Fabrikat ſchafft, in unſern Zeiten, wo man Maſchinen nach
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Pferdekräften und Pferdekräfte nach dem Preis abſchätzt, um
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wie vielmal ſie billiger ſind als Menſchenkräfte; </
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echoid-s1091
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">in ſolchen
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Zeiten nimmt es uns nicht Wunder, daß man die Maſchine
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höher hält als den Menſchen und es oft vergißt, daß die
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Maſchine nur ein Werk des Menſchen iſt. </
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">— Aber ein wenig
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ernſteres Nachdenken über den mechaniſchen Wert der wert-
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/>
vollſten Maſchine verglichen mit der mechaniſchen Fertigkeit der
<
lb
/>
unbeholfenſten Menſchenhand lehrt hinreichend, daß die vor-
<
lb
/>
züglichſte Maſchine doch nur ein Stümperwerk iſt und die
<
lb
/>
unfertigſte Menſchenhand alle kunſtvollſten Erfindungen über-
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/>
ragt, die man gegenwärtig als den Stolz der Menſchheit be-
<
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/>
trachtet.</
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">Es iſt wahr, eine Maſchine arbeitet oft mit fünfhundert
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Menſchen um die Wette. </
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">Eine Maſchine ſtrickt, webt, druckt,
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preßt, hämmert, bohrt, hobelt, feilt, ſchleift, ſägt, mahlt, drechſelt
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lb
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und verrichtet wer weiß was für Arbeiten mit einer Pünkt-
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lichkeit, einer Schnelligkeit, einer Genauigkeit, wie es die
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Menſchenhand zu machen ermüdet; </
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">aber giebt es einen
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Mechaniker, der ſchon eine Maſchine aufgeſtellt hat, welche auch
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nur zu zwei von den verſchiedenen genannten Arbeiten tauglich
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iſt? </
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">Kann man mit einer Strickmaſchine weben? </
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">mit einer
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Webemaſchine drucken? </
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">mit einer Druckmaſchine hämmern? </
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">mit
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einer Hämmermaſchine bohren? </
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">mit einer Bohrmaſchine
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hobeln? </
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">Keineswegs! — Welch’ eine wundervolle Maſchine
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iſt dagegen eine Menſchenhand, die, wenn man ſie nur </
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