Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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13Vorred. vnſerem fürnem̃en kommen/ von wölchem mich aller frommen vnd geleer
ten
leütẽ hoffnung gegen eüch/ auch die liebe alle gůte künſt mehren/ et-
was
abgewendet.
Damit Plinius deß bergs Veſuuij brunſt recht ſehẽ möch
te
/ hatt er ſich wiſſentlichen in gefahr deß todts geben/ vnnd iſt auch darab
verdorben
.
dann es hat diſer glückhafftig vnnd weyß mann/ wölcher auch
dem
Keyſer faſt lieb geweſen/ den minſten theil der weyßheit alſo geliebet/
daß
er vmb kunſt erwerben/ nitt gezweyfflet ſein leib vnnd leben wa-
gẽ
.
S. Hieronymus/ wölcher alles lobs wirdig/ hat ſich in ein wüſte gethon
damit
er dem ſtudieren fleyſſiger möchte obligẽ.
er hat auch (wie man ſagt)
ſeine
zän mit einer feylen geſchaben/ damit er die Hebreyſchen vnd Chaldei
ſchen
wörter beſſer außſprechen möchte.
Es iſt Pythagoras fünff gantzer jar verborgen geweſen/ vnnd hatt gar
kein
wort geredt.
dannethar auch die gewonheit ſtill ſchweigen ſeinen
jüngeren
kommen.
Man hat auch vnſeren zeyten etliche gefunden/ wöl-
che
auß liebe der weyßheit/ noch größers vnderſtanden.
dann es habend et-
liche
die todten cörper heimlich auß den greberen genommen vnnd auffge-
ſchnitten
/ die andere ſeind on vnderlaß berg vnnd thal durchzogen/ die ge-
wechs
erkundigẽ/ damit vnd ſie herrliche bücher daruon ſchreiben möch-
ten
.
Dann es hat die weyßheit vnd kunſt ein ſolche ſüeſſe vnnd lieblichkeit
hinder
jren/ daß einer wann er ſie verſůcht/ gefangen wirt/ als wann er der
Circen
o{der} ein zauber tranck getruncken/ alſo dz er ſein leben lang nitt mehr
daruon
abtretten mag.
In einem herrlichen triumph vnnd ſpil/ ſeind etli-
che
ſo handlend/ die andere herrſchend/ die dritten ſehen .
Seind aber nit
diſe
wölche ſehend am aller glüchſeligeſten/ dieweil ſie aller ſorgen vnd ge
ſchefften
ledig ſeind?
dann die überigen ſeind zům theil mit ſorgen/ die ande
re
mit müe vnd arbeit treffenlich beladen.
Deßhalben bedaucht mich daß
diſer
gantzenn welt triumph vnnd ſchauwſpil/ faſt allein vmb aller weyſen
vnd
geleerten willen erſchaffen ſeye.
Wañ etliche ſelig vnd glückhafftig vorhanden/ ſo ſeind es die Künig
Fürſtẽ
/ wölche in dem höchſten ſtath dahar farẽ.
dann diſe herrſchẽ allein ü-
ber
mẽcklich/ diſen gehörẽ allein reichtum̃/ wollüſt/ fröwd/ ehr .
Wañ
man
aber diſe mit einẽ weyſen mañ vergleichet/ ſeind ſie nit alſo glückhaff-
tig
.
dann was mag für ein wolluſt mit diſem verglichen werden/ wöllichen
wir
durch lernen bekommen?
was iſt doch lieblicher dann wüſſen/ wer wir
ſeyend
/ wer wir geweſen/ vnnd wer wir ſein werdend?
darzů die Göttliche
vnnd
höchſte ding erkennen/ wölliche vnns noch demm todt begegnen ſol-
lend
/ vnnd wie ſich die welt inn allen dingen/ alle augenblick enderet?
dem
noch
erſt vergangene vnd zůkünfftige ding erkundigen?
Warumb habend
die
alten demm Ianozwey angeſicht zůgeeignet/ inn wöllichem deß Römi-
ſchen
gemeinen nutz wolſtand geweſen/ dann daß ſie anzeigetend/ wie ver-
gangener
vnd zůkünfftiger dingen kunſt faſt Göttlich/ vnd die aller herr-
licheſte
ſey.
Es hatt Ariſtoteles/ wöllicher doch der Künigen gewalt vnd leben tref-
11weyſsheit ü-
bertrifft
all@
ding
.
fenlich günſtig geweſen/ wöllicher auch eines glückhafftigenn vnnd gewal-
tigen
Künigs/ ja daß noch vyl größer iſt/ eines verſtendigen vnd dapffe-
renn
fründtſchafft vnnd auch gunſt erlanget/ die höchſte glückſeligkeit
nitt
inn denn Küniglichen gewalt/ auch nitt inn die tugent/ ja auch nitt

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