Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind
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142120Von der Zubereitung und dem Gebrauch finden, ſehen und beobachten kan. Es beſtcher ſelbiges aus zween Schei-
ben von Kupfer, Meſſing, oder einem andern Metall, die ungefehr drey Zoll
lang, und bey 8.
Linien breit ſind; ſolche ſind an ihren beyden Enden mit
zweyen Schrauben bey 2.
zuſammen geſchraubet, um ſolchergeſtalt die zwo
Scheiben ſo viel und ſo wenig, als es vonnöthen iſt, voneinander und zuſam-
men zu ſchrauben, damit man eine andere Scheibe, welche 6.
runde Oef-
nungen hat, in welchen kleine flache Gläſer ſind, die bey 3.
4. 5. 2c. angedeu-
tet worden, darzwiſchen umdrehen könne;
um unterſchiedliche Objecte dar-
auf zu thun.
Auf der Seite des Auges bey 1. iſt ein Stück Meſſing, das
hohl iſt, wie eine kleine runde Muſchel, deſſen Loch, welches in der Mitte
iſt, gehet ganz ſpitzig auf die Einfaſſung zu, welche ein kleines gläſernes Kü-
gelein in ſich hat.
Dieſes Kügelein muß recht rund und wol poliret ſeyn, da-
mit man die Objecte deutlich ſehen könne.
Das Ende unten an der Machine
wird wie eine Handhebe gefeilet, um ſolche in der Hand zu halten.
Der Gebrauch dieſes Inſtruments iſt ganz leicht, wann die Objecte,
die man ſehen will, durchſichtig, aber nicht flüſſig ſind, gleichwie die Füſſe
don einem Floh, von einer Mücke, ihre Flügel, die Käßmaden oder an-
dere kleine Thiere, wie auch die Haar und ihre Wurzeln ſind, a.
Man ſe-
tzet nemlich die Objecte auf der Seite des Auges auf die flachen Gläſer, die
auf die Scheibe gemacht ſind:
indeme man jene bey ihren Enden mit ein we-
nig Gummiwaſfer etwas anklebet;
wann man aber die kleinen Thiere, die
in dem lang aufbehaltenen Urin, in dem Wein-Eſſig, in dem Waſſer, in wel-
ches man Pfefferkörner, Coriander, a.
gethan, gefunden, ſehen und ob-
ſerviren will, muß man einen kleinen Tropfen mit dem Ende eines gläſernen
Röhrleins nehmen, und ſolchen auf beſagten Gläſern ausbreiten, hernach die
Scheibe umdrehen, und ſelbige höher oder niedriger, vermittelſt der Schrau-
be bey 2.
und der Feder, die zwiſchen den zwoen Platten ſtecket, ſtellen, wel-
che Feder dazu dienet, daß man beſagte Scheibe in dem Stand, den man ha-
ben will, und auf die Art, daß die kleinen Objecta oder der Tropf von der
flüſſigen Materie gerad unter den kleinen Glaßkügelein ſtehen, richten kan.
Wann man nun dieſe Sachen alſo angeordnet, nimmt man den Stiel
des Microſcops in die Hand, und ſiehet, nachdeme das Aug in die Höhlung
bey 1.
gehalten worden, das gegen dem kleinen Kügelein über ſtehende Object
bey hellem Tag, oder zu Nachts bey dem Licht einer Fackel ſtark an,
man ſchraubet auch zu gleicher Zeit, und allgemach zu äuſſerſt, die Schrau-
be ſo lang hin und her, damit das Object mehr oder weniger gegen das
kleine Kügelein zu oder davon zu ſtehen kommen möge, biß das Geſichts-
punct gefunden worden, in welchem das kleine durchſichtige Object oder
die Thierlein, welche in dem Tropfen einer flüſſigen Materie herum ſchwim-
men, überaus groß und deutlich erſcheinen, alsdann wird man ganz beſonde-
re Sachen obſerviren.

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