Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind
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            welche wider die Stange ſtrebet, und macht, daß das Inſtrument in die Hö-
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            he und in dem Stand, wie man es vonnöthen hat, halten muß.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3355" xml:space="preserve">Das Stuck von 6. </s>
            <s xml:id="echoid-s3356" xml:space="preserve">iſt ein klein Rähmlein von Meſſing, in welchem
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            ein Stuck weiſſes Glas enthalten, damit man die durchſichtigen Objecte
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            darauf legen kan. </s>
            <s xml:id="echoid-s3357" xml:space="preserve">Es läſſet ſich auch ſolches unter dem Microſcop an der
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            Stangen auf-und abſchieben, und iſt ebenfalls mit einem doppelten Win-
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            kelmaas verſehen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3359" xml:space="preserve">Endlich iſt das Stuck bey 7. </s>
            <s xml:id="echoid-s3360" xml:space="preserve">ein erhabenes Glas, das in einem klei-
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            nen Raum die Strahlen des Lichts, welche es zu Nachts von einem
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            angezündeten Wachslicht überkommet, zuſammen wirft, ſo dann aber
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            ſolche Strahlen unter dem durchſichtigen Object, das auf dem Glas
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            lieget, reflectiret, und alſo machet, daß man das Object viel deutlicher
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            ſehen kan. </s>
            <s xml:id="echoid-s3361" xml:space="preserve">Dieſes Glas iſt in einem meſſingenen Ring eingefaſſet, wel-
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            ches vermittelſt eines kleinen Arms, der es träget, hoch und niedrig ge-
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            richtet, aus-und einwärts kan geſchoben werden, gleichwie die Figur es
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          <head xml:id="echoid-head271" xml:space="preserve">Von dem Gebrauch dieſes Microſcops.</head>
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            <s xml:id="echoid-s3363" xml:space="preserve">So man ſich nun deſſen bedienen will, um, zum Exempel, den Um-
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            lauf des Geblüts in einem Thier zu obſerviren, leget man einen kleinen le-
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            bendigen Fiſch auf das flache Glas, alſo daß ein Theil von der Floßfeder
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            im Schwanz juſt gegen dem Objectivglas über, und ober dem Strahl oder
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            der Hellen des erhabenen Glaſes bey hellem Tage, oder zu Nachts bey dem
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            Wachslicht, zu ſtehen komme, ſo wird man, wann das Microſcop recht ge-
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            richtet wird, das Geblüt können circuliren ſehen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3365" xml:space="preserve">Das kleine Stuck bey 9 iſt ein kleiner Kanal von Bley, den man auf
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            den Fiſch legen muß, um zu verhindern, daß er nicht aus ſeiner Stelle ſprin-
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            ge, und den Schwanz von dem kleinen erleuchten Raum weg ziehe.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3367" xml:space="preserve">Mit dieſem Microſcop kan man auch ganz wol die flüſſigen Materien
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            examiniren; </s>
            <s xml:id="echoid-s3368" xml:space="preserve">dann ſo man ein Tröpflein von Weineßig juſt in die Mitte
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            des erleuchten Raums ſetzet, werden die kleinen Thierlein, die darinnen ſind,
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            zum Vorſchein kommen. </s>
            <s xml:id="echoid-s3369" xml:space="preserve">Dergleichen Beſchaffenheit wird es auch mit dem
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            Waſſer haben, wo man Pfeffer, Gerſten, 2c. </s>
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            Würme und andere kleine Ungeziefer, die im ſtinkenden und faulen Waſſer
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            <s xml:id="echoid-s3372" xml:space="preserve">Das Blut, in welchem man alles, was es Sichtbarliches in ſich hält,
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            zu beobachten verlanget, kan erkennet werden, wann man ſehr wenig auf das
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            Glas thut, und zwar ganz warm, juſt gegen dem Strahl des Lichtes, als-
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            dann wird man ſeine Seroſität, oder wäſſerichten Theile, und die in röthlicher
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            Farbe ſich zeigende kleine Kügelein ſehen.</s>
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