Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

Table of contents

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[161.] Halb doppel/ darunder gantz Carthaunen/ ſampt der Nachtigall vnd Singerin/biß auff Quartanen begriffen.
[162.] Carthaunen vnd Quartanen von fünffvnd zwentzig pfund/ biß auffviertzig pfund Eyſen/ wigt das Rohr von 50. biß in 75. Centner.
[163.] Nothſchlangen vnd einfach Schlangen / ſchieſſen von 12. pfund/biß auff 24. pfund Eyſen/wigt das Rhor von 30. biß in 40. Centner/demnach die länge vnd proportz der Kugeln begreifft.
[164.] Feldſchlangen/ Halbſchlangen vnd Falckonen/ ſchieſſen von 8. pfund/biß in 10. oder 12. pfund Eyſen/ ſeind von 20. biß inn 30. Centner ſchwer.
[165.] Quartier Schlangen vnd Falckenetlein/ſo von 3. biß in 6. pfund Eyſen ſchieſſen.
[166.] Scharpffetinle ſchieſſen ein pfund Eyſen oder Bley/ wigt das Rhor drey oder vierthalb Centner.
[167.] Das Sechßte Capitul. Wie viel vnd was für Geſchütz auff Bollwerck/Strei, chen/ Caualier/Zwingern/in vndern vnd obern Ständen geſtellt werden.
[168.] Dasſibendte Capitul. Von Stellung des Geſchütz/wie durch Scharten vnd vber Banck/ auch von der Hand geſchoſſen werden ſoll.
[169.] LIT. A vnd N. 6. Im Kupfferblat. N. 19.
[170.] LIT. B Von dem Schutz/ſo ver Banck geſchicht.
[171.] LIT. C.D.F.
[172.] LIT. H.
[173.] Das Achte Capitul. Von Hand/ auch Puluermühlen/Cyſternen/ vnd anderm/wie die gemacht/vnd geord-net werden.
[174.] LIT. O.
[175.] LIT. P.
[176.] LIT. Q.
[177.] Wer GDTT vertrawt/ Hat wol gebawt.
[178.] Eegiſter/alles deſſen/ſo in diſem Buch/vnd den dreyen Thetlen gehandlet würdt/ nach ordnung der Capitul/beſchriben. Im Erſten Theyl.
[179.] ENDE.
[180.] Erinnerung an den Leſer/ auch den Buchbinder.
[181.] Taffelwohindie Kupfferſtuck ſollen gchefft vnnd gelegt werden.
[182.] ENDE.
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            Die jnnern ſeind in das mittel Schloß gewichen/vmb gnad angeruffen/der von Schwen-
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            di hatte ſie/ was beileben / begnadet/hernach Tockay mit 5. </s>
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            <s xml:id="echoid-s2845" xml:space="preserve">vnd iſt war/ wann die Waſſer nicht weren gefroren geweſen / hette er ſolches nicht
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            Vngernſelbs ſagen/ das in 30. </s>
            <s xml:id="echoid-s2849" xml:space="preserve">Jahren die Waſſer nie ſo hart ſeind gefroren geweſen/ vnd
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            nicht allwegen geſchicht/ ſo iſt der von Schwendian jhm ſelbs ein hochverſtändiger Herr
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            geweſen/ der ſeinem Feind hat wiſſen zubegegnen/ vnd offt mit wenigen vil geſchlagen/ wie
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            er dann damahlen die Tarteren/ſo der Weyda hatte widerumb erfordern laſſen/mit 1500.
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            <s xml:id="echoid-s2850" xml:space="preserve">Schützen/ vnd Pferd (vnd ſein Läger zimmlich beſetzt) vberfallen/ vnd deren auff 10000. </s>
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            inn die flucht geſchlagen/ der Türck auch andere/ haben jhr macht nur an der mennig/ vnd
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            mit ſchlechtem vortheyl / ſolches muß gleichmäſſig erzählt werden / damit man verſtande/
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            wann es ſolte alſo hart gefrüren/ was da könn fürgenommen werden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2853" xml:space="preserve">Vnd ob ſchon ein Kälte ſolt anfallen/vnd ein ſolcher Baw ſtünde/müßte faſt die rech-
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            nung gemacht werden/als wann ſolches ein druckener Graben were/ kan er darauff bawen/
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            ſo kan man auch zu Roß/vnd Fuß/mit Schieſſen/Streichen/Fewrwerck/vnd allem andern
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            zu jhm koſñen/ von allen orten / das aber der von Schwendi vor Tockay den Sturm vbers
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            Eyß ohn alle verdeckung/ oder Schantz hat angelauffen/ hat erſolches leicht können thun/
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            dann kein rechte Streich da geweſen/ vnd da der Feind ſolches hie auch wolte fürnemmen/
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            were es denen in der Veſtung nicht zuwider/ dann (wann es ſchon zum Sturm hefftig be-
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            ſchoſſen were) kan die Gegenwehr auff viler hand weg fürgenommen werden / wolter bloß
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            vberd@ Eyß ohne Schantz oder verdeckung anlauffen / würde er erſtlichen den Gang vnder
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            dem Lauffgraben / ſprengen müſſen / damit er ein öffnung/ vnd ablauff in Graben haben
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            mag/vnd für ein Stäg brauchen/ wie auch jhm zuruck lauffen/ vnd ſich zu beyden ſeiten et-
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            was verdecken / doch wird man ſolchen fräuel des Feinds mehr für ein thorheit / dann ein
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            Mannheit ſchetzen / dann man kan oben von allen Caualiern dahien ſchieſſen / vnnd
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            ſtreichen/auch fürſich hienauß.</s>
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            zujhm ſchieſſen/als nur mit Wacken/Schrot/von Eyſen vnd Bley/ doch muß man nider
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            laufft / vnd alles zu boden ſtoßt vnd ſchlecht/ vnd ſich in die weite außbreit / auch kan man
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            mit Ketten gleichmäſſig auff dem Eyß ſtreichen/ welche weit vnd breit vmbſich ſchlagen.</s>
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            cken vnd Stürmen kan vnd mag fürgenommen werden / deßgleichen in ſolchem ernſtkan
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            man Faß mit Wackenſteinen auß füllen/darzwiſchen mit Kalck auß ſtoſſen/vnd zuſchlagen/
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            vnd mit einem Hebzeug mit Rollen vber die Bruſtwehr/auff Borten/den abſchutz vber den
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            Zwinger richten / das es ein gehlingen Abfall biß auff das Eyß/ vnder den Feind thut/ im
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            fall des Laſis/ wird das Eyß brechen/ mit ſampt dem Feind/ wanicht ſo muß das Faß zer-
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            ſpringen / vndſchlagen die Stein vmbſich vnd ſchädigen ſehr/ vnd gibt der Kalck ein böſen
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            ſtaub/verſchlecht dem Feind das Geſicht/zu dem ſo kan man ohn d@ auch ein ander Fewr zu-
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            richten/ ein loch durchs Eyß hawen/ vnd öffnen/ oder aber wann es anhebt zugefrüren alle
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            Tag ein mahl zwey/drey/mit den Schiffen/vmb die Paſtey herumb fahren/das Eyß auff-
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            halten/ auch herauß werffen inſonders bey der Nacht/ da wird ſolches vmbfahren / für ein
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            gute Wacht gehalten/ für das auff ſteigen/ daran nicht wenig gelegen iſt/ weil man vber die
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            Waſſer druckens fuß/ biß zu den Bollwercken kommen könnt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2861" xml:space="preserve">Wann nun ein ſolches loch auffgehalten/oder gehawen wird/vnd man beſorgen muß
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            der Feind wird Stürmen/ muß man von Kupffer einen Kaſten machen/ ſo auff ein Thon-
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            nen Puluer haltet / die müſſen wol verlöth ſein/ vñ auſſen alles wol verbicht/ mit einem lan-
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            gen Rohr/vñ mit Puluer außgefült/vñ vnder das Eyß geſchoben (obes ſchon wideruſñ zu-
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            gefrcurt/ ſo ſchad es nichts) doch daß das Rohr hieauſſen bleibt/vnd mit bretter von </s>
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