Böckler, Georg Andreas, Theatrum machinarum novum, Das ist: Neu vermehrter Schauplatz der Mechanischen Künsten, handelt von allerhand Wasser-Wind-Ross-Gewicht- und Hand-Mühlen ... beneben nützlichen Wasserkünsten

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171 8[Figure 8]
Beſchreibung
Der
Erſten Figur.
Eine Hand-Mühl.
ISt bey einer Haußhaltung/
oder wo man ſonſten Waſſer-Mangel
hat/ inſonderheit bey Veſtungen/ in-
und außerhalb Belägerungen ſehr
nützlich/ wird durch eine Perſon regiert/ und
kan man in wenig Zeit zimlich viel Frucht
damit mahlen/ derſelben Anrichtung und Zu-
ſammenſetzung iſt in der Figur außführlich
mit allen Umſtänden vorgebildet/ alſo/ daß es
keiner ſonderbaren Beſchreibung von nöthen
hat/ und weiſet der Buchſtab A. den Kaſten
und Trächter/ wo man das Geträid einſchüt-
tet.
B. iſt der Schuh deſſelben/ welcher beweg-
lich an beyden Wellbäumlein C. hänget/ wel-
che die Schuh regieren/ und ſeynd bey D. die
zwo Schrauben angewieſen/ damit man den
Stein richtet/ es kan auch zu beſſerem Lauff
oder Beyhülf des Triebs ein Schwung-Rad
oder zwey Schwengel E. E. angeordnet wer-
den/ auch iſt F. ein Trillis an dem Kam-Rad/
welcher oben in die Zung K. eingreiffet/ ſo oben
den Schuh regieren/ die Kurbe H. dienet zu
dem Umtreiben/ der Beutel iſt bey I. vor gebil-
det/ auch weiſet das profil oder Durchſchnit
dieſer Mühl eigentliche Beſchaffenheit/ alſo
daß es ohne Noth/ wie gedacht/ fernern Be-
richt darvon zu geben.
9[Figure 9]
Die II. Figur.
Eine Hand-Mühl.
GEgenwertige Hand-Mühl kan von ei-
nem ſchlechten Geſtell und Holtz ver-
fertiget/ und gar leichtlich mit einem
Schwung-Rad P. O. ſo eine gekröpffte Hand
habe A B C. hat/ durch eine Perſon regieret
werden/ und ſolle an deſſen gevierdten Well-
baum/ ein an der Seiten gezahnies Rad


E. F. R. haben/ welches mit ſeinen Zapffen/ in
den Trillis oder Ober-Geſchirr G. eingreiffet/
daſſelbige ſampt dem Mühlſtein Q. herum
führet/ und alſo das Geträid mit ſeinem Um-
lauf zermahlet.
Was aber die proportion oder
Stärcke dieſer Mühl anbelanget/ ſo ſolle das
Schwung-Rad P. O. auffs wenigſte zwölff
Schuh/ und alſo ſchwer ſeyn/ als der Mühl-
Stein Q. iſt/ welcher in dieſe proportion ge-
ſetzet/ daß er im Diam. zwey und einen halben
Schuh halten ſolle/ das gezahnte Rad oder
Scheiben E. F. aber ſolle vier und zwantzig
Seiten-Nägel/ und das Ober-Geſchirr oder
Trillis G. acht Spindeln haben/ damit/ wann
das Rad O. P. einmal umgehet/ wird der
Mühlſtein Q. unterdeſſen dreymal herum ge-
lauffen ſeyn.
Nota. Der Kaſten des Einſchüttens oder
Aufftragung des Getraids/ wie auch der Ab-
lauff des Meels/ und Beutel-Kaſtens iſt mit
Fleiß/ (weilen ſolches gemein und einem jeden
bekand) in dieſer Figur ausgelaſſen worden/ iſt
aber nicht allein durch vorhergehende/ ſondern
nachfolgende Figuren leichtlich zuverſtehen/
und ins Werck zu ſetzen/ nur iſt hierbey auch in
acht zu nehmen/ daß/ ob ſchon der Diameter der
Scheiben E. F. kürtzer/ und ein Rad von ſechs-
zehen Zähnen oder Zapffen gemacht würde/ ſo
wird das Schwung-Rad/ dardurch/ wie auch
der Mühlſtein viel geſchwinder und ſtärcker
umblauffen/ auch wird der geübte Werckmei-
ſter/ ſo er fleiſſig nachſuchet in dieſem Stück
etwas beſonders finden/ welches wir hiemit
mit Fleiß anzeigen und notiren wollen.
Sap.
ſat. dict.
10[Figure 10]
Die III. Figur.
Eine Hand-Mühl.
DIeſe Hand-Mühl iſt faſt gebräuchlich/
kan durch zwo Perſonen mit zween
Zieh-armen X V. leichtlich regieret wer-
den/ wird durch ein ſchlechtes Geſtell auffge-
richt´/ und ſolle mitten unter dem Mühlſtein

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