Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

Table of handwritten notes

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              <pb file="0176" n="177" rhead="Der Erſte Theyldiß Buchs / Cap. 27."/>
            dachungen/ Schantzen/Läuff/Gräben vnd Ständ/in ſonderheit wenn ſchon alle Ständ/
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            Streichen/rz. </s>
            <s xml:id="echoid-s3136" xml:space="preserve">erobert würden/ Er der Feind allererſt an newe ort käme/ als wenn es ein ne-
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            we Veſtung were / auch wie von einem Bollwerck auffs ander geſchoſſen vnd geſtrichen/
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            auch vnden vnd oben/ der Feind noch drey Sturm von newem thun vnd angreiffen müßt/
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            vnd wie er wideruſñ daruon zutreibẽ iſt/ ſintemahler keingrob Geſchütz/ auch kein Schantz
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            habe/ ſich auch nichteinſencken könne/ denn alle Caualier/auch die Gegenwehr/jhme hin-
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            den vndvornen auff dem Halß ligen / dann der einig Caualier auff dem Bollwerck oder
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            Paſteyen ſechs vnderſchiedliche Ständ macht/ da der Feindeinen nach dem andern ſtür-
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            men vnd erobern muß/ vnd wenn ers (wiewol es vnmöglich) ſchon alle ſolte erobern/ erſt
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            gefangen were/ vnd von 5. </s>
            <s xml:id="echoid-s3137" xml:space="preserve">Caualieren auff jhn geſtrichen / geſchoſſen vnd geworffen wer-
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            denkönte/ welches zuerobern nit möglichen iſt/ deñ was er erſtlich mit einem Sturm gantz
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            ſchwerlichen erobert/ muß er hernach mit zweyen/ vnd demnach mit vieren ſolchen Stür-
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            men auff einmahl behaubten/ vnd vnbeſchoſſen alles anlauffen/ ſonſt iſt es vergebens/ noch
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            hat er die Caualier nit/ ſondern alle Einfäll zugewarten/ vnd zuletſt mit einer geruheten
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              <note position="left" xlink:label="note-0176-01" xlink:href="note-0176-01a" xml:space="preserve">Der Canalier gewal-
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              tige Gegenwehr.</note>
            Schlachtordnungzukämpffen / noch hat er keinen Caualier noch Nebenwahl erobert. </s>
            <s xml:id="echoid-s3138" xml:space="preserve">Ein
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            ſolche Gegenwehr/ haben die Bollwerck nit allein/ ſonder gleich wie das Haupt in der höhe
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            alles vmb ſich herſihet/vnd was jhme zuwider/mit Händ vnd den Füſſen/auch dem gantzen
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            Leib von ſich ſcheubt/ſtoßt vnd zuruck würfft/alſo regieren die Caualier auch alles.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3140" xml:space="preserve">Ob nun wolich die Gegenwehr/ vnd was für nutz auß einem ſolchen Werck geſche-
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            hen könd/ weitläuffiger fu
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            rbringen/ vnd darthun könte/ wiewol ſolchen Baw vnd Gegen-
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            wehr/ der Türck wie zubeweiſen/ nie antroffen / will ich doch ſolches vmb geliebter kürtze
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            willen einſtellen/vnd hernach im dritten theyl/wenn ich vom ſtreichen vnd ſchieſſen der Ge-
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            genwehr/ tractieren werde/ etwas weiters hieuon melden/ damit ſolches auff ein mahl zuer-
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            zählen/nicht zu lang werde.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3142" xml:space="preserve">Hiemit willich den Italiäner vnnd den Niderländer fragen / was ſie zu oberzählten
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            ſagen wolten/ da der Ein fürgibt/Er habe ſein Lebenlang nie keinẽ Caualier auff einer Pa-
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            ſtey oder Bollwerck/ auch in der mitten geſehen/ man ſoll ſie nicht bawen / ſie ſeien gefähr-
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            lich/ ſagt aber nicht warumb/ ja er weißt nichts fürzuwenden/ allein (wie ich wol glaub) er
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            nie keinen geſehen hat/ wie kämen die zu Wien darzu / da hinder allen Paſteyen Caualier/
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            darzu von eitel Steinen gebawen ſeind.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3144" xml:space="preserve">Der Ander aber der alle Streichen nicht 10. </s>
            <s xml:id="echoid-s3145" xml:space="preserve">ſchuh hoch vber einander ordnet / darzu
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            aller Streich vnd Ständ breite nicht vber 20. </s>
            <s xml:id="echoid-s3146" xml:space="preserve">ſchuh breit @acht vnd or@net/dergleichen die
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            Mauren vor den Bollwercken vnd Wählen / nur zwen ſchuh dick / vnd nur einfach ohne
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            Pfeyler oder Streben / auch ohne Läuffordnet/vnd letſtlich andere Bawverſtändigen nur
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            für Kinder haltet/ aber anders nicht warumb / dann allein ſie verſtehn es nicht/ ſie können
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            kein Latein/verantwort/welchs da es gelten ſolt/ were Cicero/ Eraſmus Ro@erodamus/ alle
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            Doctores vnd Profeſſores auff hohen Schulen/ die beſten Bawmeiſter vnd Kriegsleut/
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            die man haben möchte/ wiewol ſolchs etliche/ wie auch er vnderſtehn/ ſicht man doch dar-
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            bey täglichen wol/ wie esjhnen außſchlegt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3148" xml:space="preserve">Vnd wiewol er vermeynt/ weil er Latein könne/ ſo wiſſe in diſer Kunſt er mehr/ dann
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            andere alle/ die ein Jar 30. </s>
            <s xml:id="echoid-s3149" xml:space="preserve">oder mehr mit vmbgangen / ſolchs gelehrnet / geſehen vnd er-
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            fahren haben/ So wolt ich doch jhm auch andere Proben fürgeſtelt haben / damit er ſehe/
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            was andere verſtünden vnd wüßten. </s>
            <s xml:id="echoid-s3150" xml:space="preserve">Demnach aber ſie jhr Gebäw mit fürgelegten Weh-
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            ren zuordnen pflegen/hab ich für genugſam geacht/ in gleichem mein gegen bedencken mit
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            fürgelegten Wehren auch für zuſtellen/ vnd hab ſolches vnſern lieben froſñen Teutſchen/
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            zu gutem thun ſollen / ſintemahl ſie von anderen Nationen für Kinder zuhalten / vnd hin-
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            gegen ſich vnd jhre ſachen hoch zu heben / vnd in ſonderer geheymnuß / wann andere die es
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            verſtehn darzu ſchuldiger Eydspflicht wegen/ reden wöllen/ zu halten pflegen vnd begeren/
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            denn ſie ſonſt weder Fu
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            rſten oder Herren bereden/ noch jhre ſachen verdecken könten / denn
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            mit vorwendung/ man habs zuuoran nie geſehen od@ gehört/ an ſolchem aber ſind ewer Au-
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            gen vnd Ohren/ vnd der dünckel ſchuldig/ wann einer meynt er wiſſe es alles/ vnd begeret
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            nichts weitters / dann was er ſicht vnd hört/ zulernen/dann ein ſolcher bleibt jmmerzu ein
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            Schuler vnd vnwiſſender.</s>
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