Adams, George, Versuch über die Elektricität, worinn Theorie und Ausübung dieser Wissenschaft durch eine Menge methodisch geordneter Experimente erläutert wird, nebst einem Versuch über den Magnet
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              <pb o="162" file="0182" n="182" rhead="Zwölftes Capitel."/>
            vermittelſt einer leidner Flaſche beſtimmen, welche @o ein-
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            gerichtet iſt, daß ſie die Ladung eine ſehr lange Zeit hält;
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            <s xml:id="echoid-s2449" xml:space="preserve">in dieſem Falle braucht man den Drachen nicht länger in
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            der Luft zu laſſen, als es nöthig iſt, um die Flaſche zu
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            laden, welche dann die Beſchaffenheit der Elektricität auch
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            noch nach Verlauf einiger Tage zeigen wird.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2451" xml:space="preserve">Wenn man von einer geladenen Flaſche alles dasje-
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            nige, was ſie entladen könnte, ſorgfältig abhält, ſo wird
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            ſie ihre Ladung eine lange Zeit behalten. </s>
            <s xml:id="echoid-s2452" xml:space="preserve">Auf dieſem
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            Grundſatze beruhet die Einrichtung der erwähnten Flaſche.
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            <s xml:id="echoid-s2453" xml:space="preserve">Sie iſt auf die gewöhnliche Art belegt: </s>
            <s xml:id="echoid-s2454" xml:space="preserve">der unbelegte Theil
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            des Glaſes aber iſt mit Siegellak oder ſonſt mit Firniß
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            überzogen. </s>
            <s xml:id="echoid-s2455" xml:space="preserve">In den Hals dieſer Flaſche iſt eine an beyden
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            Enden offene Glasröhre eingeküttet, an deren unterm Ende
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            ein Stück Stanniol bis an die innere Belegung herüber-
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            geht. </s>
            <s xml:id="echoid-s2456" xml:space="preserve">In dieſe Glasröhre geht ein Drath mit einem
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            Knopfe, an welchem ſich ein gläſerner Handgriff befindet; </s>
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            der Drath iſt ſo lang, daß er den mit der innern Seite
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            verbundenen Stanniol berühret. </s>
            <s xml:id="echoid-s2458" xml:space="preserve">Man lade die Flaſche,
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            wie gewöhnlich, und ziehe dann vermittelſt des gläſernen
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            Handgrifs den Drath aus der Glasröhre, welches man
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            thun kann, ohne die Flaſche zu entladen. </s>
            <s xml:id="echoid-s2459" xml:space="preserve">Da in dieſem
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            Zuſtande die elektriſche Materie nicht leicht herauskann, ſo
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            bleibt eine ſolche Flaſche viele Wochen lang geladen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2461" xml:space="preserve">Fig. </s>
            <s xml:id="echoid-s2462" xml:space="preserve">80 iſt ein ſehr einfaches, ebenfalls von Herrn
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            Cavallo erfundenes Inſtrument zu Verſuchen über die
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            Elektricität der Atmoſphäre, welches in verſchiedenen
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            Rückſichten das beſte zu dieſer Abſicht zu ſeyn ſcheinet.
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            <s xml:id="echoid-s2463" xml:space="preserve">A B iſt eine gemeine aus verſchiedenen Gliedern zuſam-
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            mengeſetzte Angelruthe, von der jedoch das letzte dünnſte
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            Glied abgenommen iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2464" xml:space="preserve">Aus dem Ende dieſer Ruthe geht
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            eine dünne mit Siegellak überzogne Glasröhre C hervor. </s>
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            An ihr befindet ſich ein Stück Kork D, von welchem ein
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            Elektrometer mit Korkkügelchen herabhängt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2466" xml:space="preserve">H G I iſt
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            ein Bindfaden, welcher an das andere Ende der Röhre
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            befeſtiget iſt, und bey G von einem Schnürchen F G </s>
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