Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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[Item 1.]
[2.] ARCHITECTVRA Von Veſiungen/ Wie die zu dnſern zei-ten/an Stätten / Schlöſſern vnd Clauſſen/zu Waſſer/Land/Berg vnd Thal/ mit jhren Bollwercken/ Cattaliren/Streichen/Grä-ven vnd Läuffen mögen erbawer/Auch wie ſolche zur Ge-genwehr wider den Femdt/ſampt dem hie zu gehört-gen Geſchüß/v@dentl@ch vnd nüßlich ſol-len gebraucht werden. Alles auß den Fundamenten/ſampt den Grund Riſſen/Viſierungen vnd Auff-zügen für Augen geſtellt/ Durch Daniel Speckle/der Statt Straß- burg Bawmeiſtern ſeligen. Jetzt aber auffs new vberſehen/mit fleitz verbeſſert/auch vielen anderen Viſicrungen vermehret. Mit Röm. Kenſ. May. Freyheit. Getruckt zu Straßburg/ In verle-gung Lazari Zetzners/ Buch handlers. Im Jar M. D. XCIX. 1599.
[3.] MAX-PLANCK-INSTITUT @O@ WISSINCHAFTS@ESCHICHTE Bibliothek
[4.] Dem Durchſeuchtigſten/Hoch-gebornen Fürſten vnd Herrn/ Herrn Friderichen Pfaltz-grauen bey Rhein/Hertzogen in Bayern/des H. Römiſchen Reichs Ertztruchſaß vnd Churfürſten/Meinem gnädigſten Für-ſten vnd Herren.
[5.] Eygentliche vnd warh afftige Contrafactur Daniel Speckle von Straßburg.
[6.] Vorred des Authoris an den günſtigen Leſer.
[7.] Der Erſte Theyldiß Buchs Begreifft in ſich Von Bawens vornembſten Stu-cken vnd zugehörungen: Zirckel / Quadranten vnd andern nothwendigen wiſſen-ſchafften/
[8.] Das Ander Capitul. Vom Circkel vnd ſeiner Theylung (ſo vitel zum Gebäw gehörig) vom Quadranten/Grundlegung/Viſierun-gen vnd Modellen.
[9.] N. 2.
[10.] N. 3.
[11.] N. 4.
[12.] N. 5.
[13.] N. 6.
[14.] N. 7.
[15.] N. 8.
[16.] N. 9.
[17.] N. 10.
[18.] N. 11.
[19.] N. 12.
[20.] N. 13. 14.
[21.] LIT. R.
[22.] LIT. S.
[23.] Das Dritte Capitul. Wie die Bäw ins Werckzubringen/anzulegen/vnd wasfür Ordnung darbey gehalten werden ſoll.
[24.] LIT. V.
[25.] LIT. X.
[26.] LIT. Y.
[27.] Das Vierdte Capitul. Mit was Weg vnd Drdnung der Hauptbaw an-gericht vnd angriffen werden ſoll.
[28.] Das Fünffte Capitul. Von allen Fundamenten/ beſonders/wie die Boll-werck in Waſſer gelegt/ vnd gebawen wer-den ſollen.
[29.] Das Kupffer Num. 3.
[30.] Das Sechſte Capitul. Mitwas vortheyl Böſchung/ Höhe vnd dicke/ alle Mau-ren vnd Gebäw/ auch die Bruſtwehren können vnd ſol-len auffgeführt werden / auch von deren Nutzbarkeit.
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19An den Leſer. dem weg ſtoſſen/vnd ein ſorgloß leben anrichten/die Thor laſſen offen ſtehen/
die Wehr von ſich werffen/ſich ſchlaffen legen/vnd dem Feind mutwillig den
Halß bieten/welchs aber alles/Ich meiner einfallt nach/für ein verſuchung/
vnd ver achtung Göttlicher mittel halte.
Daß aber wenn ein Oberkeit/vnbillichem Tyranniſchem gewalt vnd
mutwillen (zu verthädigung der jren) ſich widerſetzt/vnd den von ſich treibt/
der Ruten Gotts widerſtrebt ſeie/kanich bey mir nit finden/dann warumb
ſolte ein fromme Oberkeit/ſo daß Schwert/dem From̃en zu ſchutz/vnd dem
Böſen zur ſtraff/trägt/jhrvon Gottvertrawten Vnderthanen/ſich vnd die
jhrigen/vorböſen Buben zu beſchützen vnd zu bewaren nit macht haben/ſo
doch Gott ſolchs in die Natur der vnvernünfftigen Thier eingepflantzt/ vnd
ihnen jhre Waffen geben/daß ein mit Hörnern/daß ander mit Klawen/vnd
andern mehr/domit ſie ſich vnd die jhrigen beſchirmen vnd bewahren mö-
gen/verſehen.
Do aber Gott ein Volck oder Statt (ſo gar kein beſſerung noch buß
thun wolte) auß gerechtem vrtheyl ſtr affen thet/bin ich nicht in abred/daß
wir vns wider die wolverdiente ſtr afſ vnd Ruten Gottes vergebens ſetzten/
ſo wir aber vnſere Sünde erkennten/Hertzliche rew vnd leid hetten/vnſer Le-
ben beſſerten/vnd mit einem glaubigen Gebett Chriſtum vmb ver gebung
vnſerer Sünd anrufften/mit ſolchem jhme in die Rut fielen/vnd darnach
zu vnſerer erlaubten Gegenwehr griffen/tragich keinen zweiffel daß Gott
der Herr/ſo beim Prophetenſo hoch betheuret/daßer nichtluſt am Todt deß
Sünders habe/ſonder daß er ſich bekehre vnd lebe/ſich auch vnſer erbar-
men/ſeine Genad vnd Segen mittheylen würde.
Daß aber darumb ohne
noht zubawen ſey/oder könne auff den nohtfall bald gebawen werden/be-
duncktmich das die/die ſolchs einwenden/verſtehn die ſachen nit recht/dann
ſich für einer gefahr bewahren können/vnd nicht thun/ſondern verſaumen/
heißt ſich der gefahr mutwillig vnder geben/So iſt auch in der noht bawen/
wann mans hoch bedarff/vergebens/vnd zulang gewartet/dann ein Baw
ſoll ſchon aldo ſtehn.
Daß aber heiſt ein noht Baw/wann der Feind die
Wehren vnd Bollwerck zerriſſen hat/daß man daſſelb in der not/ſo gut als
mans haben mag/widerumb auffbawt vnd außbeſſert.
Zu erhaltung nun Landt/Leut/vnd gantzer Königreich/als deß eini-
gen hochnöthigen Nutzens/ſo von bawen kom̃t/ſeind wie auch vorgedacht
in 50 Jaren her in Europa nit wenig Veſtungen mit groſſem vnkoſten er-
bawen worden.
Doch hates in vornemmung ſolcher Gebäw/zwen weg/
die mich nit allein nutz/ſonder auch gantz Chriſtlichen beduncken/durch die
ein Oberkeit mit from̃en bawen könne/deren allhie meldung zuthun/mich
für nötig vnd Rhatſam angeſehen.
Fürs Erſt iſt von nöthen/will auch ein jede Oberkeit darzu vermahnet
vnd gebetten haben/ehe man ſolche Gebäw vnd Werck angreifſt/daß man
dieſachen gantz wol erwege.
Zum Andern daß man nit alſo vnbarmher-
tzig/mit der armen Vnderthanen ſchweiß vnd blut/zu jhrer äuſſerſter

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