Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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Daß aber wenn ein Oberkeit/vnbillichem Tyranniſchem gewalt vnd
mutwillen
(zu verthädigung der jren) ſich widerſetzt/vnd den von ſich treibt/
der
Ruten Gotts widerſtrebt ſeie/kanich bey mir nit finden/dann warumb
ſolte
ein fromme Oberkeit/ſo daß Schwert/dem From̃en zu ſchutz/vnd dem
Böſen
zur ſtraff/trägt/jhrvon Gottvertrawten Vnderthanen/ſich vnd die
jhrigen
/vorböſen Buben zu beſchützen vnd zu bewaren nit macht haben/ſo
doch
Gott ſolchs in die Natur der vnvernünfftigen Thier eingepflantzt/ vnd
ihnen
jhre Waffen geben/daß ein mit Hörnern/daß ander mit Klawen/vnd
andern
mehr/domit ſie ſich vnd die jhrigen beſchirmen vnd bewahren mö-
gen
/verſehen.
Do aber Gott ein Volck oder Statt (ſo gar kein beſſerung noch buß
thun
wolte) auß gerechtem vrtheyl ſtr affen thet/bin ich nicht in abred/daß
wir
vns wider die wolverdiente ſtr afſ vnd Ruten Gottes vergebens ſetzten/
ſo
wir aber vnſere Sünde erkennten/Hertzliche rew vnd leid hetten/vnſer Le-
ben
beſſerten/vnd mit einem glaubigen Gebett Chriſtum vmb ver gebung
vnſerer
Sünd anrufften/mit ſolchem jhme in die Rut fielen/vnd darnach
zu
vnſerer erlaubten Gegenwehr griffen/tragich keinen zweiffel daß Gott
der
Herr/ſo beim Prophetenſo hoch betheuret/daßer nichtluſt am Todt deß
Sünders
habe/ſonder daß er ſich bekehre vnd lebe/ſich auch vnſer erbar-
men
/ſeine Genad vnd Segen mittheylen würde.
Daß aber darumb ohne
noht
zubawen ſey/oder könne auff den nohtfall bald gebawen werden/be-
duncktmich
das die/die ſolchs einwenden/verſtehn die ſachen nit recht/dann
ſich
für einer gefahr bewahren können/vnd nicht thun/ſondern verſaumen/
heißt
ſich der gefahr mutwillig vnder geben/So iſt auch in der noht bawen/
wann
mans hoch bedarff/vergebens/vnd zulang gewartet/dann ein Baw
ſoll
ſchon aldo ſtehn.
Daß aber heiſt ein noht Baw/wann der Feind die
Wehren
vnd Bollwerck zerriſſen hat/daß man daſſelb in der not/ſo gut als
mans
haben mag/widerumb auffbawt vnd außbeſſert.
Zu erhaltung nun Landt/Leut/vnd gantzer Königreich/als deß eini-
gen
hochnöthigen Nutzens/ſo von bawen kom̃t/ſeind wie auch vorgedacht
in
50 Jaren her in Europa nit wenig Veſtungen mit groſſem vnkoſten er-
bawen
worden.
Doch hates in vornemmung ſolcher Gebäw/zwen weg/
die
mich nit allein nutz/ſonder auch gantz Chriſtlichen beduncken/durch die
ein
Oberkeit mit from̃en bawen könne/deren allhie meldung zuthun/mich
für
nötig vnd Rhatſam angeſehen.
Fürs Erſt iſt von nöthen/will auch ein jede Oberkeit darzu vermahnet
vnd
gebetten haben/ehe man ſolche Gebäw vnd Werck angreifſt/daß man
dieſachen
gantz wol erwege.
Zum Andern daß man nit alſo vnbarmher-
tzig
/mit der armen Vnderthanen ſchweiß vnd blut/zu jhrer äuſſerſter

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