Adams, George, Versuch über die Elektricität, worinn Theorie und Ausübung dieser Wissenschaft durch eine Menge methodisch geordneter Experimente erläutert wird, nebst einem Versuch über den Magnet

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            <s xml:id="echoid-s2878" xml:space="preserve">Wenn die Entdeckungen in dieſer Wiſſenſchaft,
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            ſagt Herr Btydone, höher ſteigen werden, ſo wer-
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            den wir vielleicht finden, daß die ſogenannten Nerden-
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            ſchwächen und andere Krankheiten, welche wir bloß dem
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            Namen nach kennen, davon herkommen, daß ſich in den
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            Körpern entweder zu viel oder zu wenig von dieſer feinen
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            Materie befindet, welche vielleicht das Vehiculum aller
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            unſerer Empfindungen iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2879" xml:space="preserve">Bekanntermaſſen wird bey
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            feuchtem und neblichen Wetter dieſe Materie von der
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            Feuchtigkeit geſchwächt und abſorbiret, ihre Wirkſamkeit
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            vermindert, und das, was man von ihr geſammlet hat,
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            bald zerſtreuet; </s>
            <s xml:id="echoid-s2880" xml:space="preserve">alsdann ermatten unſere Lebenskräſte, und
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            unſer Gefühl wird ſtumpfer. </s>
            <s xml:id="echoid-s2881" xml:space="preserve">Bey den ſchädlichen Win-
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            den in Neapel, wobey die Luſt aller elektriſchen Materie
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            beraubt zu ſeyn ſcheinet, wird der ganze Körper erſchlaffet,
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            und die Nerven ſcheinen ihre Spannung und Elaſticität
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            zu verlieren, bis der Nordweſtwind die belebende Kraft
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            wiederherſtellet, die dem Körper ſeine Spannung wie-
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            vergiebt, und die ganze in ihrer Abweſenheit ermattete
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            Natur wieder verjünget. </s>
            <s xml:id="echoid-s2882" xml:space="preserve">Es iſt dies auch gar nicht zu
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            verwundern, da die Spannung und Erſchlaffung im
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            menſchlichen Körper von dem verſchiednen Zuſtande der
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            elektriſchen Materie, und nicht von einer Veränderung
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            ver Fibern ſelbſt, oder von einer Ausdehnung und Zu-
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            ſammenziehung derſelben herrührt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2883" xml:space="preserve">Man hat ſonſt der
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            Kälte eine ſolche zuſammenziehende Kraft zugeſchrieben,
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            obgleich die Muſkeln des thieriſchen Körpers mehr zuſam-
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            mengezogen werden, wenn ſie warm ſind, und in der
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            Kälte hingegen erſchlaffen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2885" xml:space="preserve">Die Herren Iallabert und de Sauſſüre kamen
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            auf ihren Alpenreiſen in Gewitterwolken, und fanden da-
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            bey ihren ganzen Körper elektriſch. </s>
            <s xml:id="echoid-s2886" xml:space="preserve">Aus ihren Fingern
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            ſtrömten freywillig Feuerſtralen mit einem kniſternden Ge-
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            räuſch, und ihre Empfindungen waren eben ſo, als ob ſie
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            durch Kunſt ſehr ſtark elektriſirek wären. </s>
            <s xml:id="echoid-s2887" xml:space="preserve">Es fällt ſehr
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            deutlich in die Augen, daß dieſe Empfindungen von </s>
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