Ampère, André-Marie
,
Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation
,
1844
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preserve
">Das Studium des Menſchen kann erſt nach dem Stu-
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dium der äußern Welt und Natur kommen, denn ſo gut
<
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/>
wir uns des Auges bedienen, ohne ſeinen Bau und die
<
lb
/>
Natur ſeiner Thätigkeiten zu kennen, ſo kann der Mathe-
<
lb
/>
matiker, der Phyſiker, der Phyſiolog das philoſophiſche Stu-
<
lb
/>
dium der Geiſtesvermögen entbehren, die bei den Meſſungen
<
lb
/>
des Raums, bei der Beobachtung und Eintheilung der in
<
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der Welt befindlichen Weſen und Körper mitwirken. </
s
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preserve
">Der
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/>
Philoſoph dagegen muß wenigſtens überblicklich die Mathe-
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/>
matik, die Phyſik und die naturhiſtoriſchen Wiſſenſchaften
<
lb
/>
inne haben, denn dieſe geben ihm das Material für das
<
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/>
Studium der menſchlichen Geiſtesvermögen, deren ſchönſte
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/>
Frucht eben jene Wiſſenſchaften ſind; </
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preserve
">in ihnen findet er die
<
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/>
Methode, mittelſt deren der menſchliche Geiſt alle in denſel-
<
lb
/>
ben enthaltenen Wahrheiten entdeckte, und welchen Vorſchub
<
lb
/>
leiſtet ihm vor Allem die phyſiologiſche Kenntniß unſeres
<
lb
/>
Organismus, die ja auch einen Theil der Naturwiſſenſchaft
<
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/>
bildet, bei der Erforſchung der geiſtigen und ſittlichen Kräfte
<
lb
/>
im Menſchen. </
s
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<
s
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preserve
">Dann können die Unterſuchungen der Hülfs-
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/>
mittel folgen, durch welche ſich die Menſchen ihre Gedanken,
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/>
Gefühle, Affecte u. </
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">ſ. </
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">f. </
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">mittheilen. </
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preserve
">Hier iſt die Stelle für
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das Studium der Sprache, der Literatur und der freien
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Künſte, und vor Allem der größten von Allen, der Kunſt
<
lb
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den Menſchen zu erziehen. </
s
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<
s
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echoid-s222
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preserve
">Daß dieſe Abtheilung auf die
<
lb
/>
Unterſuchung der geiſtigen und ſittlichen Kräfte
<
emph
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sp
">folgen</
emph
>
<
lb
/>
muß, iſt leicht zu erſehen, ſobald man bedenkt, daß der Phi-
<
lb
/>
loſoph die Sprache, die ihm zur feſten Bezeichnung ſeiner
<
lb
/>
Gedanken allerdings unentbehrlich iſt, dennoch nicht anders
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lb
/>
gebraucht, als der Mathematiker die Denkgeſetze, und daß
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lb
/>
weder der eine noch der andere die Natur ſeines Mittels
<
lb
/>
und Werkzeugs erforſcht zu haben braucht. </
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<
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preserve
">Umgekehrt aber
<
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iſt bei einem tieferen Studium der Mittel, durch welche ſich
<
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der Menſch ſeines Gleichen mittheilt, die Kenntniß ſeiner
<
lb
/>
geiſtigen und ſittlichen Kräfte, der verſchiedenen Empfindun-
<
lb
/>
gen, deren er fähig iſt, die Einſicht in die Art, wie er </
s
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