Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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258236Von der Zubereitung und dem Gebrauche des aſtronomiſchen
Das Objectivglaß iſt ein Linſenglaß das unbeweglich ſtehet, und
veſt in einem viereckigten Stuck von Eiſen, welches mit Schrauben um den
Mittelpunct des Inſtruments angeſchraubet wird, angemacht iſt.
Auf der
Seite des Ocularglaſes ziehet man zween Seidenfäden auf, die einander
winkelrecht durchſchneiden, in einem andern viereckigten eiſernen Stuck, in
welchem man ſelbige mit Wachs auf einem kleinen Stücklein Kupfer veſt an-
macht, alſo daß einer davon mit der Fläche des Inſtruments perpendicular,
und der andere mit demſelben parallel ſeye.
Das Ocularglaß muß in ein kleines Rohr gethan werden, damit
man ſelbiges vor- und hinterwärts, nachdeme die Geſichter unterſchieden ſind,
ſchieben könne;
dieſe Weite zwiſchen dem Objectivglaß und den Seiden-
faden, muß, ſo viel als es ſich thun läſſet, der Länge des Foei von beſagtem
Glaß gleich ſeyn.
Dieſeoptiſche Ferngläſer müſſen alſo angeordnet werden,
daß die Fläche dieſes Linſenglaſes, das wie ein ebenes Glaß angeſehen wird,
und die Fläche, in welcher ſich die Seidenfäden befinden, mit einander paral-
lel, und in gleicher Weite von einander ſtehen, auch perpendieular mit einer
geradenLinie ſind, die durch den Mittelpunct des Glaſes, und durch das Punet,
wo die Fäden einander durchſchneiden, gezogen wird.
Dieſe Ferngläſer wer-
den hinter dem Inſtrument angerichtet, damit der eingetheilte meßinge Rand,
auf keine Weiſe bedecket werde:
zwiſchen den obbeſagten Stücken von Eiſen,
welche die Röhren zuſammen halten, macht man ein Rohr von Kupfer oder
Blech, das aus zween Theilen beſtehet, und eines in das andere gehet, da-
mit man ſolches leicht aus jenen mit Beyhülfe einiger Ringe, die ſolche zu-
ſammen halten, thun könne.
Das convexe Ocularglaß muß ſich gegen die Seidenfäden zu und da-
von, nachdeme nemlich das Aug des Beobachters beſchaffen iſt, ſchieben laſ-
ſen, damit er das weit entfernte Object und die Seidenfäden deutlich ſe-
hen könne.
Dieſes Ocularglaß wird in ein kleines bewegliches Rohr gethan,
11Fig. 7. deſſen gröſter Theil in einem andern Rohr verborgen ſtecket, gleichwie man
ſolches aus der ſiebenden Figur erſiehet.
So oft man inwendig das Objectivglaß zu reinigen, oder wieder
Seidenfäden, an ſtatt derjenigen, die abgeriſſen ſind, aufzuziehen verlanget,
muß man das aus Kupferblech gemachte Rohr aus beſagten viereckigten
Stuck von Eiſen heraus nehmen.
Es wird aber die Zubereitung des Rohrs zu dem Ocularglaß weit be-
quemer ſeyn, ſo man an ſtatt des einfachen viereckigten Stucks, ſich einer klei-
nen viereckichten Büchſe bedienet, die ungefehr 4.
Linien dick iſt, deren zwo
gegen einander über ſtehende Seiten, die mit dem Rand des Quadrantens
gleichlaufend ſind, einen Spalt nach ihrer Länge haben, in welchem ſich eine
kleine Platte von mittelmäßiger Dicke, die in der Mitte eine runde und ziem-
lich groſſe Oefnung hat, hin und wieder ſchieben laſſe.

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