Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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            <s xml:id="echoid-s6085" xml:space="preserve">So nun eine gerade Linie, die durch den Mittelpunct des Linſenglaſes
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            und durch das Punct, wo die Fäden einander durchſchneiden, gehet, mit der
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            Axe des beſagten optiſchen Fernrohrs überein trift, wird ſelbige die Geſichtsli-
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            nie in denen dioptiſchen Abſehen oder Ferngläſern ſeyn, und alſo wird ſich ein
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            ſehr weit entlegenes Object, das in der verlängerten Axe ſtehet, in eben dem
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            Puncte, wo die Fäden einander durchſchneiden, und nicht anderſt, als durch
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            die gemeine Abſehen, da man vor die Lineam fiduciæ oder Abzielungslinie eine
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            gerade Linie nimmt, welche durch die Einſchnitte der Abſehen bis an das Object
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            <s xml:id="echoid-s6086" xml:space="preserve">Ob aber in der Stellung der dioptriſchen
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            Abſehen, die wir genommen haben, ſich faſt niemahlen ereignet, daß die ge-
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            rade Linie, welche von dem Object bis an das Punct, wo die Fäden einan-
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            der durchſchneiden, und wo ſich das beſagte Object repräſentiret, gezogen
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            worden, mit der optiſchen Axe überein treffe, ſo wollen wir doch unterdeſſen
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            nicht unterlaſſen, dieſe Geſichtslinie in den Sehröhren oder dioptriſchen Ab-
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            ſehen zu finden, welche ſich von dem Object an, bis an die Repräſentation,
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            die in einem Puncte, wo einander die Fäden durchſchneiden, geſchiehet, in
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            einer geraden Linie ſich erſtrecket, das in nachfolgender Abhandlung alſo be-
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            <s xml:id="echoid-s6088" xml:space="preserve">Es ſeye das Linſenglaß XV, ſeine Axe A C B und der Mittelpunct C, es
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              Fig. 8.</note>
            ſeye auch über das F das Punct, wo die Seidenfäden einander auſſerhalb
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            der Axe A C B durchſchneiden. </s>
            <s xml:id="echoid-s6089" xml:space="preserve">So nun aus dem Puncte F, welches nach der
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            Conſtruction von dem Linſenglaß um die Länge, eines Brennpunctes entfernet
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            iſt, einige Strahlen fort, und bis an die gegenüberſtehende Fläche des beſag-
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            ten Linſenglaſes, gehen, werden ſelbige eine Refraction in dem Eingang des
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            beſagten Glaſes, und eine andere bey ihrem Ausgang leiden, nach wel-
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            <s xml:id="echoid-s6091" xml:space="preserve">Es ſind aber dieſe unter ſich parallele Strahlen auch mit einem von de-
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            nen Strahlen, die aus dem Puncte F auf das Linſenglaß fallen, nemlich mit
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            F E, parallel, welcher nach der erſten Refraction bey dem Puncte E durch den
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            Mittelpunct C gehet, der nach einer zwoten Refraction im Ausgang bey dem
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            Punct D, von D in O, und mit eben dem F E parallel nach den Regeln der Dio-
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            ptrick fortgehet. </s>
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            Glaſes, gleichſam unter ſich parallel, wann ſie von einem ſehr weit entlegenen
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            Punct O herkommen, und daher ſind ſie auch mit dem Radio F E O parallel,
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            welcher von dem Object gerad gegen das Punct O verlängert wird, und die-
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            ſer iſt dieſe gerade Linie F E O, welche wir die Lineam fiduciæ, oder die Abzie-
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            lungslinie, in oben beſagter Stellung der dioptriſchen Abſehen benennen, wel-
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            che allezeit einerley verbleiben wird, wann man nicht die Stellung der beſagten
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            dioptriſchen Abſehen verändert, das iſt, wann das Linſenglaß und die Creuz-
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            weiß-gehende Fäden in einerley Stellung und Weiten bleiben. </s>
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            ject O, indeme es ein von den äuſſerſten Puncten der geraden Linie F E O iſt,
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            wird ſich in Punct F repräſentiren.</s>
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