288268Verſuch
pol der Nadel eben ſo ſtark anziehen, als die magneti-
ſchen Theile auf der Weſtſeite deſſelben. Werden nun
die öſtlichen Theile Vormittags eher von der Sonne er-
wärmt, als die weſtlichen, ſo wird ſich die Nadel
weſtwärts bewegen, und ihre weſtliche Variation wird
größer werden; wenn die Wärme der anziehenden
Theile der Erde auf jeder Seite des magnetiſchen Me-
ridians gleich ſtark zunimmt, ſo wird die Nadel ſtill
ſtehen, und die Variation wird alsdann am größten
ſeyn; wenn aber die weſtlichen magnetiſchen Theile ent-
weder ſchneller erwärmt werden, oder langſamer abküh-
len, als die öſtlichen, ſo wird ſich die Nadel oſtwärts
bewegen, oder die weſtliche Abweichung wird abnehmen,
und wenn die üſtlichen und weſtlichen Theile gleich ge-
ſchwind abkühlen, ſo wird die Nadel wieder ſtill ſtehen, und
ihre weſtliche Abweichung am kleinſten ſeyn. Man kann
dies noch mehr erläutern, wenn man den Compaß mit
den beyden Magneten, wie im letzten Verſuche, an einem
Sommertage hinter einen Sonnenſchirm ſtellt; denn
wenn der Schirm ſo geſtellt wird, daß die Sonne nur
den öſtlichen Magnet beſcheinen kann, ſo wird die Nadel
ihre Richtung merklich ändern, und ſich weſtwärts be-
wegen; ſteht aber der öſtliche Magnet im Schatten, in-
dem die Sonne auf den weſtlichen ſcheint, ſo geht die
Nadel nach der andern Seite. Nach dieſer Theorie muß
die tägliche Variation im Sommer größer, als im Win-
ter ſeyn; die Beobachtungen ſtimmen hiemit äberein,
und ſie wird im Junius und Julius faſt doppelt ſo groß,
als im December und Januar, geſunden.
ſchen Theile auf der Weſtſeite deſſelben. Werden nun
die öſtlichen Theile Vormittags eher von der Sonne er-
wärmt, als die weſtlichen, ſo wird ſich die Nadel
weſtwärts bewegen, und ihre weſtliche Variation wird
größer werden; wenn die Wärme der anziehenden
Theile der Erde auf jeder Seite des magnetiſchen Me-
ridians gleich ſtark zunimmt, ſo wird die Nadel ſtill
ſtehen, und die Variation wird alsdann am größten
ſeyn; wenn aber die weſtlichen magnetiſchen Theile ent-
weder ſchneller erwärmt werden, oder langſamer abküh-
len, als die öſtlichen, ſo wird ſich die Nadel oſtwärts
bewegen, oder die weſtliche Abweichung wird abnehmen,
und wenn die üſtlichen und weſtlichen Theile gleich ge-
ſchwind abkühlen, ſo wird die Nadel wieder ſtill ſtehen, und
ihre weſtliche Abweichung am kleinſten ſeyn. Man kann
dies noch mehr erläutern, wenn man den Compaß mit
den beyden Magneten, wie im letzten Verſuche, an einem
Sommertage hinter einen Sonnenſchirm ſtellt; denn
wenn der Schirm ſo geſtellt wird, daß die Sonne nur
den öſtlichen Magnet beſcheinen kann, ſo wird die Nadel
ihre Richtung merklich ändern, und ſich weſtwärts be-
wegen; ſteht aber der öſtliche Magnet im Schatten, in-
dem die Sonne auf den weſtlichen ſcheint, ſo geht die
Nadel nach der andern Seite. Nach dieſer Theorie muß
die tägliche Variation im Sommer größer, als im Win-
ter ſeyn; die Beobachtungen ſtimmen hiemit äberein,
und ſie wird im Junius und Julius faſt doppelt ſo groß,
als im December und Januar, geſunden.
Die unregelmäßige tägliche Variation muß von
einer andern Urſache, als von der Sonnenwärme, ent-
ſtehen; und hier müſſen wir unſere Zuflucht zu der unter-
irdiſchen Wärme nehmen, welche keine regelmäßige Be-
ziehung auf die Zeit hat, und dennoch, wenn ſie ſich in den
nordiſchen Gegenden vergrößert, die anziehende
einer andern Urſache, als von der Sonnenwärme, ent-
ſtehen; und hier müſſen wir unſere Zuflucht zu der unter-
irdiſchen Wärme nehmen, welche keine regelmäßige Be-
ziehung auf die Zeit hat, und dennoch, wenn ſie ſich in den
nordiſchen Gegenden vergrößert, die anziehende