Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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292270Wie man die Sterne beobachten ſoll,
Eben dieſes mit dem Mikrometer verſehene Sehrohr wird auch ſonſten
bey verſchiedenen andern Beobachtungen und Abmeſſungen der Finſterniſſen,
als zum Exempel in den Mondsfinſterniſſen um den Schatten der Erde,
welcher die Mondsflecken bedecket, und wieder verläſſet, zu beobachten dienlich
ſeyn können.
Unterdeſſen iſt doch eine ziemlich wichtige Schwierigkeit annoch übrig,
wie man nemlich vor jede Finſterniß eine neue Eintheilung zu einem Mikrome-
ter, welches als e n gemeines Netz zu allen Beobachtungen dienen möge, ma-
chen könue, dann man findet in einem ganzen Seculo kaum zwo Finſterniſſen,
bey welchen der ſcheinbare Durchmeſſer der Sonne und des Monds einerley
wäre
Es hat demnach der Herr de la Hire ein neues Netz erfunden, welches, in-
deme es eben alle die Vortheile, die ſonſten ein ordentliches Mikrometer hat,
dargiebet, um alle Arten der Finſterniſſen zu beobachten nutzlich ſeyn wird,
da es ſich nemlich auf alle ſcheinbare Durchmeſſere der Sonne und des
Monds richten läſſet, und deſſen Eintheilungen oder Fäden dabey ſtark und
veſt genug ſind, um allen Veränderungen und Unbeſtändigkeiten der Luſt
widerſtehen zu können, ob ſie auch ſchon gleich ſo ſubtil, als Seidenfäden
ſind.
Die Conſtruction und der Gebrauch dieſes Netzes verhält ſich folgen-
vergeſtalt:
Erſtlich muß man zwey Objectivgläſer zu Sehröhren von einer-
ley Brennpuncte, oder nahe dabey, ſich ausſuchen, welche zuſammen geſetzet
werden, als zum Exempel, der Brennpunct zweyer Glaſer miteinander von 8.
Schuhen, der die Länge eines Sehrohrs giebet, ſo gar bequem iſt, um allerhand
Finſterniſſe zu obſerviren, wiewol wir annoch den Anfang und das Ende der
Sonnenfinſterniß ausnehmen, allwo man längere Sehröhren, um ſolche rich-
tig beſtimmen zu können, nöthig hat.
Zum zweyten, iſt in denen aſtronomiſchen Tabellen angedeutet worden,
daß der gröſte Diameter des Monds in der Höhe von 90.
Graden, 34. Mi-
nuten und 6.
Secunden ſeye, zu welchen 10. Secunden addiret, man 34. Mi-
nuten und 16.
Secunden haben wird, ſo muß man demnach nach der Propor-
tionsregel ſagen:
Gleichwie ſich der Radius oder Sinus totus verhält gegen dem
Tangenten von 17.
Minuten, 8. Secunden, welches die Helfte von 34. Mi-
nuten und 16.
Secunden iſt, ſo verhalten ſich 8. Schuh oder die Länge des
Brennpuncts der zweyen Objectivgläſer gegen den Theilen eines Schuhes,
welche in dem Brennpunct des Sehrohrs gedoppelt einen Winkel von 34.
Mi-
nuten und 16.
Secundenlin ſich faſſen werden; dieſe vierte Zahl nun gedoppelt,
wird der Durchmeſſer des beſagten Zirkelrunden Netzes ſeyn.
Zum dritten muß man auf einem hübſch gleichen, hellen und polirten
Glas ganz gelinde mit einer Diamantſpitze, der an einem Schenkel des
Zirkels angemacht iſt, 6.
concentriſche Zirkel ziehen, die in gleichen Weiten
voneinander ſtehen, davon der gröſte und äuſſerſte den halben

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