Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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            <s xml:id="echoid-s7280" xml:space="preserve">Es müſſen dieſe zween Zirkel eine gar freye Bewegung
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            haben, alſo daß, wann die mit A bezeichnete Büchſe flach aufgeſteller wor-
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            den, die innere Vüchſe, es mag das Schif vor eine Bewegung machen, wie
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            es wolle, alezelt wagrecht und im gleichen Gewichte wegen der doppelten
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            Bewegung der Zirkel ſtehen könne. </s>
            <s xml:id="echoid-s7281" xml:space="preserve">In der Mitte dieſer Büchſe auf dem
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            Boden iſt ein hübſch geraber und wol ſpitziger m@ſſinger Stift eingefüget,
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            auf welchen man das Hütlein, das die Roſe trüget, ſetzet, welches eine ganz
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            freye Bewegung haben muß. </s>
            <s xml:id="echoid-s7282" xml:space="preserve">Wann nun die Nadel mit dem Magnet geſtrichen
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            worden, wie wir oden geſag@haben, ſo wird die Linie gegen Norden zu ge-
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            hen, und alle andere Rhombi der Winde werden werden gegen die andere Theile
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            der Welt zugewendet ſeyn. </s>
            <s xml:id="echoid-s7283" xml:space="preserve">Man thut ein Glaß, welches die Roſe dedeckt,
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            darüber, damit der Wind ſolche nicht hin und wieder bewege.</s>
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            <s xml:id="echoid-s7285" xml:space="preserve">Man findet auch auf jedem Schif einen Compaß, mit welchem man
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            die Abweichung oder Veränderung der Magnetnadel finden kann, ſolcher
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            iſt eben ſo gemacht, wie derjenige, von dem wir eden geſagt, aber der äuſſere
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            Rand der Roſe muß in 4 mal 90. </s>
            <s xml:id="echoid-s7286" xml:space="preserve">Grad eingetheilet werden, da man dey
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            Nord und Süd zur linken und rechten Hand anfänget. </s>
            <s xml:id="echoid-s7287" xml:space="preserve">Dieſer muß allda
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            um die Büchſe herum zwey dewegliche Abſehen haben, damit man die Sterne
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            daburch deobachten könne, man ſpannet ferner einen Faben von einem Abſehen
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            zum andern, welcher oberhalb durch den Mittelpunct der Roſe gehet, alſo
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            daß, wann man einen Stern durch die zwey Abſehen ſiehet, der Faden, der
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            mitten durch die Roſe gehet, den Strahl des Sterns vorſtellig mache; </s>
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            Gattungen von Compaſſen werden Compas de Variation ader Abweichungs-
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            compaſſe genennet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s7290" xml:space="preserve">Nachdeme man in einer Seecharte die Noute oder den Weg, wel-
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            chen das Schif, um an den verlangten Ort kommen zu können, nehmen
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            muß, wol deobachtet, und den Compaß in dem Zimmer des Steuermanns
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            dergeſtalten veſt geſtellet, daß die zwo parallete Seiten der viereckichten
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            Büchſe nach der Lönge des Schiffes ſtehen, das iſt parallel mit der Linie,
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            melche ſich von dem hintern Theil des Schiffes diß zu dem Vordertheil er-
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            ſtrecket, laufen, ſo bemerket man mit einem Creutz, ober eiyem andern Zeichen
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            das Mittel, der mit der Lönge des Schiffes perpendiculargehenben Seite
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            von der Büchſe, und zwar derjenigen, die am weiteſten von dem Hinter-
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            theil des Schiffes entfernet iſt, damit man mit Beyhülfe deſſen,
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            das Steuerruder darnach regieren könne.</s>
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