Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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380358Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Sonnenuhren, wiſſe Verſicherung hätte, könnte man die Abweichung der vorgegebenen
Wand oder Fläche, vermittelſt einer kleinen Horizontaluhr, die an der be-
weglichen Regel veſt angemacht iſt, finden, da man dieſe ſo lang hin und
her drehen ließ, bis der Zeiger dieſer Uhr die rechte Zeit anzeigete, alsdann
würden die Grade des Quadrantens, die bey dem Durchſchnitt der Abſe-
hungslinie der beweglichen Regel ſtehen, die Abweichung zu erkennen geben,
und alſo würde man die Fehler, welche der Compaß ſowol wegen der Verän-
derung des Magnets, als wegen des Eiſens, das in den Mauren verborgen
ſeyn könnte, verurſachte, hierdurch leicht vermeiden können.
Wann eine Wand von der Sonne erleuchtet wird, kann man die
Subſtylarlinie oder eigentlich die Mittagslinie mit Beyhülfe zweener Schat-
tenpuncte, die nach der Art, wie wir ſchon geſagt haben, ſind obſerviret
worden, ausfinden, und dann ihre Abweichung b@ſtimmen, oder aber man
kann eine Mittagslinie auf einer Horizontalfläche, die nahe bey beſagter
Wand ſtehet, ziehen, welche, indeme die Verlängerung, die bis ſie an die
Wand fällt, geſchiehet, gar nützlich ſeyn wird, ihre Declination, wie auch
die Veränderung der Magnetnadel, auf folgende Manier zu erforſchen.
Man ziehet einen Zirkel auf einer wagrechtſtehenden Fläche, gleichwie
11Tabula
XXIV.
Fig. 1.
ſolcher in der Figur M iſt vorgeſtellet worden, ſtecket einen Zeiger, der ſpi-
tzig und recht perpendicular erhöhet iſt, in ſeinem Centro ein, oder aber ſetzet
einen gekrümmten Zeiger an einer, nach Belieben, genommenen Gegend,
als in A ein, alſo daß ſeine Spitze juſt auf das Centrum des Zirkels treffe,
welches man gar leicht mit einem Winkelmaaß wird thun können.
Ehe
man aber dieſen Zirkel ziehet, ſo iſt nöthig, die Schattenlänge des Zeigers
vorhero in acht zu nehmen, damit man ſeine Circumferenz durch das erſte
Schattenpunct etliche Stunden vor Mittag möge gehen laſſen;
wo nun der
Schatten von der Spitze des Zeigers die Circumferenz des Zirkels anrüh-
ren wird, da bemerket man ein Punct, als in G, worauf ſich der Schatten
bis auf den Mittag verkürzet, und dann wiederum etliche Stunden hernach
verlängert, alsdann aber notiret man dorten das zweyte Punct, als in F,
theilet den Bogen F G in zween gleiche Theile, und ziehet durch ſeine Mitte C
den Diameter B C, welcher die Mittagslinie ſeyn wird.
Wann dieſe Operation zur Zeit der Nachtgleichen angeſtellet wer-
den ſollte, wäre gar nicht nöthig, einen Zirkel zu ziehen;
dann alsdann mü-
ſten alle Schattenpuncte in einer geraden Linie, wie E D, ſeyn, welche die
gemeine Section des Aequators und der Fläche wäre, und jede Linie, die ſol-
che winkelrecht durchſchneidet, als B C, müſte die Mittagslinie der Horizon-
talfläche ſeyn.
So nun eine Mittagslinie gezogen, und eine Horizontaluhr, deren
Mittag gegen B, welches Nord vorſtellet, zugewendet ſeve, daran

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