Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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411ccclvſachen/ Das acht bůch. bekant. wann nun diſes mancherley geſtalt bekant/ werden auch ſeine vyl-
faltige krefft vnnd vnzalbarliche würckung vnnd gewalt offenbar.
Darũb ſo yemãd verſthen wölte/ wz das gemüt ſeye/ ſoll eintweders deß
11Vff fünff weg
iſt des gem@s
vntödtlig kei@
bekant.
eigene ſubſtantz bedencken/ oder aber deren/ ſo auch bey jm ſeind/ oder die
geſtalt ſeiner würckung/ oder andere der geleichen/ ſo inwendig oder auß-
wendig in deßen werch ſthond.
deßhalbẽ mag man deßen weſenligkeit auff
ſo vyl weg/ vnd nit mehr vermercken.
Darũb iſt auß ſeiner eigenen ſubſtãtz
bekant/ ſo eintweder alles iſt.
als Gott ſelbs/ oder alles an ſich nimmet/ als
die erſt matery/ auß welcher alles gemachet/ oder ſo alles vollbringt/ als
der him̃el/ dz dz gemüt ewig ſeye/ ſie ſeye allee/ oder vermöge alles/ oder ent
pfahe alles.
Dañ es iſt deren yetwederes ewig/ nammlich Gott/ die erſt ma
tery/ vnnd der himmel.
es iſt aber kein element/ das alles entpfahen/ alles
ſein/ oder alles vollbringen mag.
Darzů iſt es nicht vermiſchet/ dann es
mag das vnentlich auß dem entlichen nit entſthen/ auch auß keines ver-
miſcheten ding.
Vber diſes iſt das gemüt etwas einfaches. es mag auch kein
ſinn/ oder gedechtnuß/ oder krefftige einbildung alles entpfahen.
Der ver-
ſtand aber vnnd gemüt iſt alle ding/ mag alle ding werden vnnd alles ſein/
weil es ein ochſen/ roß/ himmel/ verſtand/ zal/ geſtalt/ vnnd das vnendt-
lich ſelbs faſſen mag.
Wann du nun das gemüt einem wachs oder leim ver-
gleicheſt/ welches wol vermiſchet/ aber doch alle geſtalten an ſich nemmen
mag/ iſt es doch nicht.
dann die figur vnnd geſtalt iſt ein zůfellig außerlich
ding/ wann auch die ſubſtantz beleibt/ mögen andere accidentia vnnd zů-
kommende ding wol ſich enderen/ weil ſolliches nit von der ſubſtantz/ ſon-
der den auſſerlichen zůfälen beſchicht.
Alſo were die weyche auch ewig/ aber
ſie wirt verderbt von der ſubſtantz wegen/ in welcher ſie iſt.
Dann diſes
welches ſein mag/ iſt an ſeiner natur ewig.
es mag aber nit ſein gegen diſen
dingen/ ſo an irer natur vnnd geſtalt vnderſcheiden.
Es ſeind aber allein die ſubſtantzen an jrer natur vnnd geſtalt warlich
vnderſcheiden/ die figuren aber allein durch den ſinn.
Doch mag man clar
licher vermercken auß denen dingen/ ſo im geleich ſeind.
Dann daß es nit al
le ding vermöge/ ſonder eintweders ſeye/ oder entpfahe/ iſt offenbar/ weil
es Gott/ den himmel/ vnnd aller dingen geſtalt verſthet.
weil es dann diſe
ding nit vollbringen mag/ nim̃et es diſe an/ oder verenderet ſich in diſe.
da-
rumb iſt bekandt/ daß diſes ewig ſeye/ ſo es an nimpt/ oder in welches es ge
endert wirt.
dann es mögend ſolliche ding nit in das element oder vermiſch
et/ oder inwendigen/ oder außwendigen ſinn eingetruckt werden.
dann es
were leychter die zerbrech lichẽ geſtalt in ewigen materiẽ zůfinden/ dañ ewi
ge in zerbrech licher matery.
Es mag auch kein ſchatten ſein/ daß man vom
Gottlichen entpfahet.
dann in dem das gemüt tödtliche ding verſthet/ ſün-
dert es das tödtlich ab.
Auß deßen würckungen aber verſthet man ſollich es
auff zwen weg.
zum erſten daß es diſe alle zeyt vollbringt/ vnnd nimmer al-
tet.
dann andere tuget thůnd ſoll ichs nit. ja vyl mehr die gedechtnuß/ wel-
che doch vnder den innerlichen ſiñen die fürnem̃eſt/ ye mehr ſie hatt/ ye min
der ſie zů habẽ geſchickt iſt.
Das geſicht ſicht auch nit baß auß dẽ ſo es vor ge-
ſehẽ/ vnd nim̃et in ſeinẽ werck nit zů.
Der verſtãd aber nim̃et in dẽ verſthen
allwegẽ zů.
Dann es iſt vyl herrlicher zů wüßẽ daß in der rechten dreyeck
echtigen figur die ſeitten ſo geſtracks gegen dem eck über ſthet/ ſo vyl ver-
mag/ als die and eren zw enn/ ſo darinn begriffen/ als wann man weiſt/

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