Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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416ccclxVon mancherlei wunderbaren ding ongefahr angerichtet/ iſt bekanndt/ daß dem nit alſo/ ſonder daß ſolli
ches Gottes ordnung iſt.
Darũb ſo ich mich an alle orth wend/ wirt diſe ma
tery alſo eingefaſſet verhinderet/ die ſonſt ein him̃eliſche natur hat.
deßhal-
ben begibt ſich das einer diſes/ der ander ein anders baß verſthet.
Alſo ver-
ſthet ein verſtand alles/ vnnd wirt mit vollfürung aller theilen gar außge-
machet.
Darumb iſt ein gemüt/ aller deren ſo geweſen/ ſo ſeind/ vnnd ſein
werdend.
Es ſeind auch etliche zů einem/ die anderen zů anderem geſchickter vnd
tauglicher/ weil ſie andere theil deß gemüts/ vnd andere inſtrumenten be-
kom̃en/ alſo daß diſe ſo krefftiger am gemüt/ zů dem wercken minder geſchi
cket ſeind.
dann wie der ſo ſpeculiert vnd alles bedenckt/ alle krefften der ſee
len allein zü dem vntödtlichenn zeücht/ alſo hargegen der/ ſo mitt wercken
vmbghet/ braucht alle krefft ſo er im verſtendlichen theil hat/ zů den ſinnli
chen vnd beſonderen handthierungen.
Weil dann der ein von diſem theil
gar nicht hat/ vnd der ander alle krefften deß gemüts zům ſelbigen zeücht/
was ſoll für ein wunder ſein/ wann der ein an dem orth/ ſo die werck antrif-
fet/ den anderen überwindet?
es ſeye dañ ein beſondere würckung vnd voll
kom̃enheit deß gemüts darwi{der}/ als in Hippocrate/ Ariſtotele/ vñ Galeno.
Damit ich aber den handel ſelbs wie er ſeye eröffne/ wann alle menſchen
für vnd für biß in ewigkeit gelebt/ wurde einer zů einem Gott werden/ die-
weil alles überein keme/ vnd nach weyter hinauß füre.
Wir vnderſthend di
ſes wolin vnſerem ſchreibẽ/ es ſeye aber diſes wie es welle/ ſo man es zů dem
vnendtlichen rechnet/ iſt es gar nichts.
Es mag auch nitt wol behalten wer
den.
dann die bücher haben auch jr alter vnd welt/ wie die menſchen ſelbs/
doch etwas lenger.
Solliches zeigt an/ daß man nicht gewüſſes deren ſachẽ
hat/ ſo ſich vor der ſtatt Troy zerſtörung zůgetragen.
Diſes iſt faſt M M-
D C C L.
jar vor vns beſchehen. vnd von der ſelbigẽ zeyt har gedencket man
allein vergangner thatẽ.
vnd doch der ſelbigen nit wol/ ſonder vyl ding iſt
einer fabel geleicher dann einer hiſtorien.
dann der elter Homerus/ Heſio-
dus/ Dictis/ vnd Dares haben alſo geſchribẽ/ daß es mehr einer fabel dañ
hiſtorien gleichet.
alſo ghet es mit der zeyt zů/ ſo ſich in zerſtörung der ſtatt/
vnd lang harnach zůgetragen.
Die menſchliche natur aber iſt jren ſelbs der vntödtlich keit gewüß/ vnd
ſtellet darnach/ darumb ſchreiben ſie mit großer arbeyt hiſtorien/ nit allein
der thaten/ ſon{der} auch der natur.
Alſo har Plinius ſeinen büchern ein gantz
hoffertigen tittel gegeben.
Darumb mag das verſtendtlich gemüt wol das
höchſt ſein/ wölliches doch nimmer zů dem end kommet.
Alſo mag es auch
mitt der erden zůghen/ aber mit keinem ſeinem theil.
alſo mögẽ die iar ſein/
aber keine für ſich ſelbs.
Wann nun diſes ewig/ wölliches ein ſtuck von dem
ewigen/ ſo iſt vnſer gemüt auch ewig.
Weil aber das gantz ein arth mit ſei-
nem theil/ iſt beſſer man ſage das gemüt ſeye ewig/ wie auch die erſt matery
aller dingen.
Dann es iſt gewüß/ wann die gedechtnuß vorhandẽ/ oder wir
alle zeyt bücher hetten/ vnd die leibliche krefft nit abnemend/ wurde ein ye
der in einem vnendtlichen leben ſelig werden/ vnnd faſt glückhafftig ſein/
wie er auch in ſeinem höchſten weſen iſt/ ſo vns in einem augenblick begeg-
net.
es wurde namlich das gemüt ſich ſelbs erkennen/ was es were/ vnd von
wannen es kommen.
dañ die vntödtliche natur iſt das gemüt vnd verſtend
liche ſeel.
In denen dingen/ in wöllichen die theil von dem gantzen vnder-

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