Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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419ccclxiijſachen/ Das acht bůch. ſer natur ſich ſelbs/ vnd beſchehẽ wunderzeichen. Man ſicht dz auß forcht-
ſamen
mannlich/ auß arbeitſeligen glückſelige/ auß vnwüſſendẽ weiſe/ auß
ſchwachen
ſtarck werden.
dann das menſchlich gemüt faret hinauß/ ver
pflichtet
ſich mit einem höherẽ/ erhebt auch den leib darmit.
diſer cinbrũſt
machet
/ daß man vergiſſet aller armůt/ arbeit/ vnnd des todts.
darumb
ſtreittend
ſie allwegen frölich in Gott.
Doch mag man nit bald durch diſes
liecht
angezündet werden/ ſonder es wirt von Gott geben.
Man můß aber
erſten der reichthummen vnd aller wollüſten vergeſſen/ demnach auch
ſeiner
verwãdten vnd freünden/ die zeitlich ehr haſſen/ vnd alle auſſerliche
güter
.
Demnach auch ſeiner geſundtheit vnd des lebẽs/ darnach ſein eigen
vnwüſſenheit
vnd boßheit erkennẽ/ vnd ſeine werck haſſen.
die andere men
ſchen
aber alleſammen inn Gott/ als ſich ſelbs lieben/ außgenom̃en diſe/ ſo
in
dem böſen halßſtarrig ſeind.
Der from̃en werck ſolle er mehr dann ſeine
halten
/ nicht zůuil witzig ſein/ nicht gedencken noch lieben dañ Gott/ vnd
in
ſelbigen allein hoffen.
Durch diſe neün ſtafflen wirt dem gemüt der weg
bereitet
/ daß es ein liecht Gottes werde/ mag auch dann durch keinen zů-
faal
oder hindernuß von jm abgeſündert werden.
Solliches hatt Chriſtus
die
eylff Apoſtel vnd wenig andere gelernet.
Wann es aber inn Gott ein-
brünſtig
/ erkennet es alles was es thůn mag/ wölcher zeit.
es iſt auch
nimmer
traurig/ iſt nimmer kranck/ thůt wunderzeichẽ/ weißt von keiner
ſund
noch hoffart.
Wann ſie aber alſo geſinnet/ darzů vorhin/ (dann diſes
gehört
beyden zeitten) faſten vnd betten ſie on vnderlaß.
nach der arbeit
verhindert
es auch die ſpeiß nit/ wann es angefangen einbrünſtig zůſein/
wie
auch das waſſer kein großen brunſt.
Wann aber das gemüt dem teüffel ergeben/ beſchicht in allen dingẽ das
widerſpil
.
ſie ſeind vnrüwig/ traurig/ begirig/ krãck/ neydig/ zwitzeren mit
den
augen/ daß man ſie allein am geſicht erkennet.
Der Göttlich einbrunſt
bringet
allwegen etwas herrliches zůwegen.
Diſe beyd kom̃en in dem über-
ein
/ daß der menſch nit mehr wol bey ihm ſelbs iſt.
es kommen auch die bö-
ſen
geyſter etwan darzů/ vnd meinet man doch ſelten das die ongefar hin-
ein
geſchlichen.
Wann deren eine nit von ſtatt gangen/ endet ſie ſich inn ein
vnſinnigkeit
.
dañ ſo das gemüt auß ſeiner rechten ſtatt kom̃en/ ſchwancket
es
/ vnd hat ſonſt nicht ſteiffes bey jm.
Es iſt auch noch ein anders hie zůbedencken/ daß mancherley leüt inn
11warumb ein
menſch
den
anderen
über
treffe
.
mancherley dingen andere übertreffen.
Die Occidentaliſchen Indier ſo
in
Peru wonen/ in den wercken jrer handẽ.
die im neüwen Hiſpaniẽ ſeind/
an
ringferigkeit des leibs/ die gegen vffgang an verſtand/ die Türcken an
ſtercke
/ die Europeer an behendigkeit/ die Aegyptier vor zeiten in der Ma
thematica
/ vnnd die Griechen in Philoſophia.
Solliches beſchicht auß des
gemüts
natur/ theil/ vnd gewonheit.
Welchen nun ihr gemüt inn dem leib
gantz
verborgen/ daß deſſen kein anzeigung vorhanden/ legend ſich allein
vff
die ſtercke/ als die Tartaren vnnd Türcken.
Wölchen aber das gemüt
vergraben
/ vnd doch ſtarck bey dem leib iſt/ wañ der leib krefftig/ ſeind ſie
rinferig
.
wañ der leib ſchwach/ übertreffen ſie in künſten. als die Indier in
Peru
/ welche mit kleinẽ in ſtrumentẽ gar ſubtyl webẽ/ bauwen/ geſchirr
machend
.
Wañ dz gemüt nit ſtarck dem leib gefaßet/ ſeind ſie hãdwer-
cken
vngeſchickt/ aber ſtudieren gar gůt.
dañ wañ diſes ſchwach/ gibt es
Mathematicos
.
wañ es ſtarck/ gibt es Phyſicos. Wañ es aber gar faſt ab-

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