Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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422ccclxviVon mancherlei wunderbaren vyl ſachen geweſen/ die man billich in gedechtnuß behalten/ alſo daß ich in
kurtzer
zeit mehr geſehen/ dañ vyleicht nach mir vyl welten nit ſehen werdẽ.
darũb förcht ich auch/ es werde jemand achten/ ich ſeye nit mit der warheit
vmb
gangen.
Wañ aber ander leüt jre begirden/ dem gůt/ fallẽ lieſſen/
vnd
jr gemüt neüwen dingẽ wendeten/ wiewol nicht neüwes in diſer herr
lichen
welt/ wurden ſie vyleicht auch etwas erfaren mögen.
Ich bin einer
ſeltzamen
zeit erboren/ do die gantze welt erfundẽ worden/ do man auch die
Bůchtruckerey
vyl andere künſt/ ſo den alten verborgẽ/ harfür bracht.

Ich
bin fleiſſig geweſen/ begirlich zůwiſſen/ ein verachter der reichthũb
ehren
/ vnd hab bey den gelertẽ gewohnet.
ich bin auch keiner kunſt vnwüſ-
ſend
/ ſo dienſtlich/ die warhaffte kunſt zůbekom̃en.
ich hab auff wollüſt/
freündſchafft
/ vorab der fürſtẽ wenig gehalten.
ich hab nit gern brieff vnd
grüß
geſchriben/ mit welchẽ doch der mehrtheil faſt alle weidlich leüt/ vn
ſeren
zeiten/ vyl zeit verzeeret.
Zůletſt hab ich die waarheit alſo geliebt/ daß
ich
mich ſelbs vyl lieber dañ die warheit haſſen wolt/ dañ ich hab mich ſelbs
hundertmal
gehaſſet/ vnd die warhtit nie.
Demnach hatt mich bedaucht/
(wie ich mehrmalen geſagt) es nem̃e ſich ein gott meinen an/ von meiner
juget
vnd dem achtẽ jar har biß auff diſen tag/ iſt nie kein zeit geweſen/ dz
ich
über die vnkom̃lichkeiten ſo mir jetz in dem alter begegnẽ/ ye kranck-
heit
gehinderet/ daß ich ein ſtund nit hette mögen leſen oder ſchreiben.
Et-
liches
iſt mir auch nach den zeiten des alters begegnet.
dañ in meiner juget
wañ
ich erwachet (wie ich etwan ſunſt angezeigt/ vnnd dem keyſer Tiberio
auch
begegnet) hab ich in der finſteren nacht alles erſůcht/ als wañ es tag
geweſen
.
doch iſt mir ſolliche krafft bald entzogen. Ich ſich auch jetz etwas
in
der nacht/ aber ich mag nit alles wol vnderſcheiden.
Die vrſach iſt des
hirns
werme/ der geyſteren ſubteyle/ vnd des augs ſubſtantz/ vnd die weid
lidliche
krafft etwas einzůbilden.
Damit ich aber wi{der} meinem fürnem̃en kom̃e/ ſo hab ich diſes welches
mit
den neglen angezogen/ mit einem fürnem̃en prieſter gemein.
Wie diſer
kranck
gelegen/ hatt er mir ein großen flecken an dem mittel finger gezeigt/
welcher
auch mit ſampt der kranck heit verſchwunden/ alſo daß offenbar/
die
kranckheit ſeyen von dem himmel har auffgeſetzt/ wiewol es nitt jeder-
man
alſo vor wüſſen mag.
doch wöllen wir ſolliches an ſeinem orth anzeigẽ/
wann
wir von der Chiromantzey vnd beſichtigung der henden reden.
Wañ
aber
yemad alſo verzuckt würt/ iſt eben diſes dz Auicenna (welches der dol
metſch
nit verſtanden) den ſcblag oder tropff genennet/ dieweil er in dem
bůch
von den thieren angezeigt/ es ſeye einer geweſen/ wañ jn die ſchlangen
bißen
/ ſeyẽ ſie geſtorben habe jm nicht geſchadet.
Daß auch diſer/ ſo offt
er
gewöllen/ ſchlagſichtig worden/ daß iſt/ er lag on ſinn/ als wann er tod
geweſen
.
darum̃ iſt bekannt daß diſes ſo dem begegnet/ darzů mir vnd dem
prieſter
Reſtituto/ vnd ſo bey den Turckẽ im gebrauch/ ein gleich ding ſeye/
als
namlich die verzuckung.
demnach daß vyl andere diſes ding auch thůn
möchten
/ wann ſie des acht hetten/ doch wil ich nit von allen reden.
In mir
geth
ſolliches leichter dann in anderen / ſolliches vmb vier vrſachen.
zům erſten daß ich von natur alle ding wol entpfind. darumb mag ich mich
nit
ſo gar in ein widerwertige natur verenderen.
zům anderen daß ich mich
nit
alſo geübet hatt/ als diſe.
dañ in meiner kindheit/ darzů auch in der ju-
get
/ wüßt ich nicht darumb.
dañ es iſt ongefar erſt bey zehen jaren/ daß ich

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