Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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            thet erſtlich ſolche dergeſtalten an einem Boden an, wie es die Figur andeutet,
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            hernach hat man ein kleines Viereck von Silber, das man, indeme es durch
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            die ganze Walze gehet, auf die zween Böden richtet, darauf löthet man ſol-
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            ches auf den Böden mit einer flüßigen Loch an; </s>
            <s xml:id="echoid-s10199" xml:space="preserve">Nachgehends löihet man
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            auſſen herum in einem Kreiß den Rand, welcher die Circumferenz formi-
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            ret, damit das Waſſer nirgends könne heraus lauffen, an. </s>
            <s xml:id="echoid-s10200" xml:space="preserve">Man läſſet ſol-
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            ches durch zwey Löcher, die auf einerley Diameter ſtehen, und vom Centro M
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            in gleicher Weite entfernet ſind, hinein laufen, hernach verſchlieſſet man fleiſ-
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            ſig beſagte Löcher, indeme ſie mit eben ſolcher Materie gelöthet werden, wel-
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            ches dann veryindert, daß die Luft nicht hinein gehe, und das Waſſer in den
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            Bewegungen der Machine, da ſie mit ihrer Axe ſich herum drehet, und un-
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            vermerkr durch das Aufwickeln der zwoen dünnen Schnüre, die ſich um die
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            Axe gewunden haben, herab ſteiget, heraus laufe.</s>
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            <s xml:id="echoid-s10202" xml:space="preserve">Auf ſolche Manier geſchiehet die Conſtruction, wann die Walzen von
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            Silber gemacht werden. </s>
            <s xml:id="echoid-s10203" xml:space="preserve">Wann ſie aber von Zinn ſind, welche die bequem-
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            ſte ſeyn ſollen, gieſſet man in einer Form die Circumferenz mit dem einen Boden,
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            drehet hernach eines und das andere inwendig und auswendig wol aus, da-
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            mit alles hübſch von einer Dicke ſeye, und machet endlich die Walze, auf die
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            Manier, wieich erkläret, aus, indeme man die Flächen mit Loth von Zinn
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            löthet, da man dazu kleine eiſerne glühende Kolben gebrauchet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s10205" xml:space="preserve">Man erſiehet aus der 6ten Figur, daß die Zungen oder die Abtheilungen,
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            welche inwendig in der Walze ſich befinden, nicht ganz aneinander gefügt ſind,
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            ſondern ſich in GHILF enden, damit, ſo bald man die Walze aufziehet, das
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            Waſſer von einer Abtheilung zur andern geſchwind gelangen könne, und da-
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            bey die Walze bey einer jeden beliebigen Höhe ſtehen bleibe, weilen bey einer
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            jeglichen Bewegung, die man ſolcher im Aufziehen geben mag, das Waſſer
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            durch die offene Spatia, welche von G in M gehen, in einer ziemlichen Quan-
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            tität lauffet und zugleich mit das Aequilibrium hält, welches nicht geſche-
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            ben könnte, wann die Fächer ganz derſchloſſen wären; </s>
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            äuſſerſt in den Zungen ſich befinden, ſind, ſo ſie klein, wenig dienlich, daß ſie
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            das Waſſer ſo behend als es ſeyn ſoll, durchlauffen laſſen, dann das Waſſer
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            durch dergleichen Löcher nur Tropfenweiß gehet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s10208" xml:space="preserve">Es giebt ſich von ſelbſten gar deutlich, daß, wann dieſe abhängende Ma-
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            ſchine bey ihrem Mittelpunct der Schwere aufgehangen würde, welches ge-
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            ſchehen könnte, ſo die Axe accurat durch das Centrum der Maſchine gienge,
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            ſolche unbeweglich bleiben müſte; </s>
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            <s xml:id="echoid-s10210" xml:space="preserve">Linie dick, und anbey hübſch gleich nach ihrer ganzen Länge ſeyn muß. </s>
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            iſt hier nicht nöthig zu erinnern, daß ſolche in der Mitte müſſen viereckigt ſeyn,
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            damit ſie accurat das Loch der Böden in der Walze ausſüllen könne.</s>
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