Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...
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              <pb o="10" file="0051" n="51" rhead="Von Auffführung des Gebäwes."/>
            ſie fürſich hinauß/wann der Grund darhinder ligt / ſo wird ſie noch mehr hinauß zufallen
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            genötet/ſcheuſſet man dann darwider/ ſo ligt ſie bald im Graber@ / Wie in diſer Viſierung
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            Num. </s>
            <s xml:id="echoid-s871" xml:space="preserve">4. </s>
            <s xml:id="echoid-s872" xml:space="preserve">zuſehen iſt.</s>
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            <variables xml:id="echoid-variables16" xml:space="preserve">A C 1 2 3 4 B C</variables>
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            <s xml:id="echoid-s874" xml:space="preserve">Dann wann man die Linien den abſetzen der Maur jnnwendig von Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s875" xml:space="preserve">A biß auffs
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            B zeucht/ dann ſievon Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s876" xml:space="preserve">B gegen der Perpendicular Linien C obenzu mit gewalt für-
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            ſich leinet / ſicht man gantz eigentlichen das ſie ſich hinauß hengt vnd truckt/ vnd were viel
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            beſſer auch die Maur ſtercker/ wann die Maur rumbkert/ vnd das jnner auß / vnd daß
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            auſſwendig einwarts ſtünde/ dann ob ſie ſchon Bley recht der Perpendicular Linien ſtehet/
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            druckt doch die Erden ſolche Maur hinnauß.</s>
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            <s xml:id="echoid-s878" xml:space="preserve">Damitich aber noch beſſer verſtanden könn werden/ vnd auch die Mauren jhr recht
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            bekom̃en/ ſo ſoll auffs fleiſſigſt hernach achtung geben werden/ wieich ſolches erkläre/dann
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            ſehr/ vnd viel daran gelegen iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s880" xml:space="preserve">Dann dieweil die beſtendigkeit vnd ſtercke des gantzen Bawes/ allein an der Mauren
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            ſtercke vnd habung gelegen/ ſeiteinmal dieſelbig den laſt nit allein tragen/ ſonder auch von
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            auſſen dem gegen drang des Schieſſens widerſtehen muß/ daß muß man aber von zweyer-
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            ley arten der Mauren verſtehen/die doch nuhr auffeinen weg gericht ſein.</s>
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            <s xml:id="echoid-s882" xml:space="preserve">Nämlichen fürs erſt/ wan ein Baw durchauß/ ſampt der Bruſtwehren von Maur-
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            werck auffgefürt wirdt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s884" xml:space="preserve">Zum andern/ wañ die Bollwerck von Erden/ aber vornenher mit einem hohen zwin-
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            ger vmbfangen werden/ da muß ein gantzer gemaurter Baw ſtercker ſein/ von wegen des
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            gegenlaſts der Erden/ an diſer aber iſt kein habung/ dann allein vnden zumfuß zu/ do hat
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            es die gröſte noht/ vnd fort begert zudrucken.</s>
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            <s xml:id="echoid-s886" xml:space="preserve">Derhalben hoch vonnöthen/ daß un vorgemelten grũdt des Fundaments/ die Maur
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            im Plano jnnwendig wol hinderſich hencke/ welches ſo ſie inn 4. </s>
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            <s xml:id="echoid-s888" xml:space="preserve">oder 6. </s>
            <s xml:id="echoid-s889" xml:space="preserve">Schuhen/ 1.
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            <s xml:id="echoid-s890" xml:space="preserve">Schuh geſenckt wirdt/ geſchehen kan/ vnddie Maur darauff bawen wirdt/ damuß man im
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            Winck elrecht des Plani bleiben/ dann wan die Maur außwendig ihr Böſchung hat/ vnd
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            gegen dem Centroligt in 4. </s>
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            <s xml:id="echoid-s893" xml:space="preserve">Schuhen einen hinein fleucht/ inwendig des innern
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            haupts gegen dem Centro hinnein/ oder der Erden zu oben ſich hinnein henckt/ ſo wider-
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            ſtrebt ſie allem daß darwider kompt/ vnndin dem ſie vberſich hinderwerts/ zum Centro zu
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            laufft/ ſo druckt ſie gegen dem Plano vnden hinauß/ vnnd gewint alſo vnden ein breitten
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            fuß/ aber oben verjüngt ſie ſich/ vnnd laufft zu/ dann alles ſeinen ſtand haben muß/ es ſeye
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            dann alſo ſtarck/ daß es ſich ſelbs heben vnd tragen mög/ welches in keinem werck geſchehen
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            kan/ ob auch wol die Natürlichen felſen offt gählingen auffſteigen/ vnd ſich ſelbs heben/ ſo
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            thut ſolches jhr eigen ſtercke/ aber alle andere Bergv@d Bühel/ können ſolches nit/ dieweil
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            ſie keinen felſen haben/ vnd doch ein ſchweren laſt tragen müſſen/ derhalben/ damit ſie nicht
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            fallen/ haben ſie vnden ein breitten fuß/ lauffen vnd verjüngen ſich allgemach oben zu/ da-
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            mit jhr eigner laſt rüwig ligt/weder von Erdtbidem/ Winden/ oder Waſſer/ ſich nit </s>
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