Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...
page |< < of 357 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div86" type="section" level="1" n="30">
          <p>
            <s xml:id="echoid-s973" xml:space="preserve">
              <pb file="0054" n="54" rhead="Der Erſte Theyldiß Buchs. Cap. 6."/>
            derſich/ obſchon der ſchutz/ wie hiebey gezeichnet/ Wagrecht der Linien A nach angeht/
              <lb/>
            kan es weniger ſchaden thun/ dann wann die Maur den fugen gleich gienge/ vnd noch ſo
              <lb/>
            dick were/ auch iſt nitmüglichen/ daß ein Kugel alſo durch ein veſte Maur 6. </s>
            <s xml:id="echoid-s974" xml:space="preserve">ſchuh dick gehn
              <lb/>
            könne/ dieweil es darhinder mit ſatter Erden außgeſtoſſen/woltman dann den fugen nach
              <lb/>
            ſchieſſen/ geb ſolches auſſen ein ſehr hohen ſchutz/ wie mit Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s975" xml:space="preserve">B angezeigt.</s>
            <s xml:id="echoid-s976" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <figure number="24">
            <variables xml:id="echoid-variables17" xml:space="preserve">A B A</variables>
          </figure>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s977" xml:space="preserve">Auß angehörten gewiſſen Argumenten iſt gnugſam bewieſen/ das ein Maur/ ſo ein-
              <lb/>
            warts henckt/ vnd auff der Erden lehnt/ nicht wol herauß fallen könne/ darneben die Pfey-
              <lb/>
            ler oder Contra forti ſo vornen dick/ hindenauß ſchmal/ die Erden zum herauß fallen zu-
              <lb/>
            ſammen drucken vnd alſo veſt halten/ deßgleichen halten vnd tragen die obern bogen die
              <lb/>
            Bruſtwehren vor dem einfallen/ daß/ ob ſchon die vorder Maur zerſchoſſen vnd gefallen/ ſo
              <lb/>
            ſteht doch der Baw noch veſt/ vnd iſt zum Sturm noch vnbeſchoſſen/ wie vorgemelt wor-
              <lb/>
            den. </s>
            <s xml:id="echoid-s978" xml:space="preserve">Derhalben wann man ſolche Mauren von Steinen durchauß auffbawen ſolt vnd
              <lb/>
            müſte/ ſo muß doch vornen zwiſchen den Pfeylern/ zum wenigſten/ gute zehe Erden ge-
              <lb/>
            braucht vnd hinein geſtoſſen werden/ damitſolche Erden ſtehn bleibe/ nicht riſſe oder her-
              <lb/>
            auß fallen könte.</s>
            <s xml:id="echoid-s979" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s980" xml:space="preserve">Ferner weil etliche meinen/ wann die Maur gefallen/ ſeye etwas mehr gefahr vorhan-
              <lb/>
            den/ vnd fönne alsdann das obertheyl deſto eher zum fall gericht vnd beſchoſſen werden/
              <lb/>
            das iſt aber alles nichs/ ſonder kan vor den Pfeilern/ auch darzwiſchen nit alſo fallen/ ſon-
              <lb/>
            der ſtößt ſich nur herter zuſammen.</s>
            <s xml:id="echoid-s981" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s982" xml:space="preserve">Die Maur noch beſtändiger anzulegen vor dem fallen/ hat es abermalen ſein Regel/
              <lb/>
            vnd koſt nit mehr/ weder an Zeug/noch Coſten/ dann die andern Mauren auch/ vnd wolte
              <lb/>
            ich võvndern geſims am Boden/ oder ſo weit mans beſchieſſen köndt/ anheben/ von einem
              <lb/>
            Pfeyler biß zum andern Bögen zuſchlagen/ oder auffzumauren/ alſo wann der vnder Bo-
              <lb/>
            gengemacht/ vnd beſchloſſen iſt/ wirdt der ander nur auff den (wie ein Bock geſtell) vnd al-
              <lb/>
            ſo biß oben auff (einer auff den andern) gemaurt/ vnd doch in der mitten wol beſchloſſen/
              <lb/>
            vnd alſo durchauff biß vnder die Bruſtwehr geführt/ daß ſte ſich alſo ſelbſt tragen/vnd muß
              <lb/>
            man fleiſſig darauff acht haben/ daß die anfäng/ noch die Bögen/ nit in einander gezant/
              <lb/>
            oder geſchloſſen/ ſonder jedes für ſich ſelbs beſchloſſen vnd gemaurt/ vnd alſo die Maur er-
              <lb/>
            gäntzet werde/ wann nun die Maur ſich alſo hinderſich leinet/ die Pfeyler in rechter länge
              <lb/>
            vnd proportz ſein/ die Bögen recht geſchlagen/ vnd alſo in eitel Bögen gebawen iſt/ daß die
              <lb/>
            Erden in ſich ſelbs druckt/ die Mauren daran ſich lenen/ da dann der Feindt/ von auſſen die
              <lb/>
            Maur zum beſchieſſen/ ſo tieff nimpt/ als er immer kan/ ſokan er doch nicht mehr fellen/
              <lb/>
            dannwas er beſcheuſſet/ daß ander darüber bleibt/ wie Gewölber ſtehn/ will er dann ſolches
              <lb/>
            auch fellen/ muß er einen Bogen nach dem andern auch beſchieſſen/ zermahlen vnd fellen/
              <lb/>
            ſintemal allwegen alles was darauff/ darneben/ vnd darunder iſt/ ſtehn bleibt/ wie an der
              <lb/>
            verzeichnuß mit Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s983" xml:space="preserve">M. </s>
            <s xml:id="echoid-s984" xml:space="preserve">zuſehen iſt.</s>
            <s xml:id="echoid-s985" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>