Ampère, André-Marie, Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation, 1844

Table of contents

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[51.] b) Claſſification.
[52.] §. 3. Wiſſenſchaften der dritten Ordnung, die ſich auf die Zuſammenſetzung der Erde, auf die Natur und Anordnung ihrer verſchiedenen Beſtandtheile beziehen.
[53.] a) Aufzählung und Definitionen. 1) Phyſiſche Geographie.
[54.] 2) Mineralogie.
[55.] 3) Geonomie.
[56.] 4) Theorie der Erde.
[57.] b) Claſſification.
[58.] §. 4. Wiſſenſchaften der dritten Ordnung, welche unterſuchen, wie die auf der Oberfläche und in der Tiefe der Erde befindlichen Materien herbeizuſchaffen ſind, um auf die möglichſt vortheilhafte Art bearbeitet zu werden.
[59.] a) Aufzählung und Definitionen. 1) Grubenbau.
[60.] 2) Probirkunſt.
[61.] 3) Oryxionomie.
[62.] 4) Mineralphyſik.
[63.] b) Claſſification.
[64.] §. 5. Definitionen und Eintheilung der Wiſſenſchaften erſter Ordnung, welche die unorganiſchen Eigenſchaften der Körper und die Anordnung der letz-tern auf und in der Erde zum Inhalt haben.
[65.] a) Aufzählung und Claſſification. 1) Allgemeine Phyſik.
[66.] 2) Technologie.
[67.] 3) Geologie.
[68.] 4) Oryctotechnie.
[69.] b) Claſſification.
[70.] Drittes Kapitel. Cosmologiſche Wiſſenſchaften, die ſich auf lebendige Weſen, Pflanzen und Thiere beziehen.
[71.] §. 1. Wiſſenſchaften britter Ordnung, enthaltend die Kenntniß der Pflanzen und der Lebenserſcheinungen dieſer zwar organiſirten, aber der Empfin-dung und freien Bewegung entbehrenden Weſen.
[72.] a) Aufzählung und Definitionen. 1) Phytographie.
[73.] 2) Phytctomie.
[74.] 3) Phytonomie.
[75.] 4) Pflanzenphyſiologie.
[76.] b) Claſſification.
[77.] §. 2. Wiſſenſchaften der dritten Ordnung, enthaltend die Arbeiten, mittelſt deren wir die Pflanzenwelt zu unſerem Nutzen und Vergnügen tauglich machen.
[78.] §. 3. Wiſſenſchaften der dritten Ordnung, ſich beziehend auf die Kenntniß der Thiere und ſämmtliche Lebenserſcheinungen dieſer mit Empfindung und freier Bewegung begabten Weſen.
[79.] §. 4. Wiſſenſchaften dritter Ordnung, welche ſich auf die Benützung der Thiere beziehen.
[80.] §. 5. Definitionen und Eintheilung der Wiſſenſchaften erſter Ordnung, die ſich auf die lebenden Weſen, Pflanzen und Thiere beziehen. a) Aufzählung und Definitionen. 1) Botanik.
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So können wir, aus demſelben Grund, keine Silbe deutlich unter-
ſcheiden, wenn wir einen Menſchen eine uns ganz unbekannte Sprache
reden hören, während wir jedes Wort verſtehen, wenn wir mit der Sprache
vertraut ſind, wegen der Concretion der eben vernommenen Töne mit
den Nachbildern derſelben Töne, die wir früher ſchon oft gehört haben.
Aus dieſer Erſcheinung erklärt ſich Ampère auch die Vorſtellung
von Erhabenheit und Vertiefungen an einem Gemälde, das doch eine ganz
ebene mit verſchiedenen Farben bedeckte Fläche iſt, auf welcher aber der
Maler die Abſtufungen von Licht und Schatten angebracht hat, wie ſie
ſich bei wirklichem Beſtehen der Vertiefungen und Erhabenheiten dem
Auge zeigen würden.
In der That ſind bei dem Menſchen durch die lange
Gemohnheit die Vorſtellungen der Formen, welche er inſtinktmäßig an den
mit Vorſprüngen und Vertiefungen verſehenen Gegenſtänden entdeckt hat,
aufs engſte verbunden mit den Abſtufungen von Schatten und Licht, und
der Anblick letzterer weckt in ihm durch Commemoration die Vorſtellung
der Formen, welche nun mit dem unmittelbaren Eindruck verwächſt, wäh-
rend er außerdem nur die Erſcheinung einer geſärbten Fläche ohne Vor-
ſprung und Vertiefung gemacht haben würde.
Dieß kann man ſich
leicht dadurch verſinnlichen, daß man auf einer ebenen Fläche in einer
beſtimmten gegenſeitigen Lage zwei Rhomben zeichnet, deren Winkel 60°
und 120° betragen und auf gehörige Art mit einander verbunden werden,
oder auch Parallellinien, deren Enden durch Kreisbögen verbunden ſind.
In Folge der erlangten Fertigkeiten, von denen wir ſo eben geſprochen,
ſtellt uns die erſte dieſer Zeichnungen Würfel dar, die zweite die Falten
eines Vorhangs.
Aber durch nichts unterſcheiden ſich im erſten Fall die
vorſpringenden Winkel von denen, welche vertieft erſcheinen müſſen.
Nichts
zeigt in dem zweiten Fall an, ob die Falten des Vorhangs ihre concave
oder ihre convere Seite dem Betrachter zukehren.
Stellt man ſich nun
aber in der erſten Zeichnung gewiſſe Winkel als vorſpringend vor, ſo
werden dadurch die andern zu vertieften, und man faßt demgemäß auch
die Lage der Würfel auf, und ſieht dieſelben auch ſo lang auf dieſe Art,
bis durch eine neue Anſtrengung unſerer Einbildungskraft die Sache um-
gekehrt und die erſteren vertieft, die letzteren vorſpringend erſcheinen.
Ebenſo verhält es ſich bei der zweiten Zeichnung, wenn man ſich die
Falten conver denkt, ſieht man ſie auch ſo, und zwar ſo lang, bis man
ſich die Sache auf die entgegengeſetzte Art vorſtellt.
Dieß Alles iſt nur dadurch möglich, daß man durch die willkührliche
Rückerinnerung an die Formen ſich die Nachbilder erzeugt, mit welchen
die Empfindungen zuſammenſließen (concretiren).

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